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Stuttgart: Ab Montag wieder Schule: Unterricht im "rollierenden System"

Stuttgart

Ab Montag wieder Schule: Unterricht im "rollierenden System"

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    Doro Moritz bei einer Pressekonferenz.
    Doro Moritz bei einer Pressekonferenz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

    Viel Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme ist gefragt, wenn am Montag die Schulen nach den Pfingstferien wieder öffnen. Möglicherweise läuft nicht alles rund. Nach den Schulschließungen wegen des Coronavirus sollen jetzt alle Schüler zeitweise wieder in den Schulen unterrichtet werden. Beim geplanten "rollierenden System" sind die Schüler nicht gleichzeitig in der Schule, sondern die Jahrgangsstufen wechseln sich ab.

    Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht die Schulen gut vorbereitet. Sie seien früh über die Pläne informiert worden. Auch der Landeschef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, sagte, unterm Strich werde das "rollierende System" wohl funktionieren. Es könne aber zu Einschränkungen kommen, wenn etwa in kleinen Grundschulen Lehrer ausfielen, weil sie zu Risikogruppen zählten.

    Regeln stellen Schulen vor Herausforderungen

    Nach Einschätzung der Bildungsgewerkschaft GEW stehen die Schulen vor einem Kraftakt. Es liefen schließlich auch der Fernunterricht und die Notbetreuung für Kinder weiter, deren Eltern in ihren Berufen unabkömmlich sind, sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz.

    Die Herausforderung: Die Abstandsgebote sollen in den Schulen eingehalten werden. Weil es nicht genügend große Räume gibt, müssen manche Klassen für den Unterricht in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. In den Pausen sollen sich die Schüler nicht durchmischen. Und auch die Fahrzeiten der Schulbusse müssen an den neuen Corona-Stundenplan angepasst werden, wie Moritz zu bedenken gab.

    Moritz hielt dem Kultusministerium eine mangelnde Kommunikation mit den Schulleitungen in der Corona-Krise vor. Das Ministerium müsse im direkten Austausch erklären, warum welche Maßnahmen wegen des Coronavirus in den Schulen erforderlich seien.

    In vielen Grund- und Förderschulen beginnt für die Klassenstufe vier Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder der Unterricht. Bis zu den Sommerferien sollen die anderen Jahrgänge schrittweise folgen.
    In vielen Grund- und Förderschulen beginnt für die Klassenstufe vier Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder der Unterricht. Bis zu den Sommerferien sollen die anderen Jahrgänge schrittweise folgen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

    "Das würde helfen, Vertrauen wieder aufzubauen", meinte Moritz. Bislang kommuniziere das Ministerium nur per Mail mit den Schulleitungen. Vertreter von Gewerkschaften und Verbände hatten wiederholt beklagt, die Schulen erführen zuerst aus den Medien von den Plänen des Ministeriums.

    Die Grundschulen sollen bis Ende Juni vollständig öffnen - dann ohne Abstandsgebote. Eisenmann erklärte, die Konzepte und Verhaltensregeln dazu würden gerade erarbeitet. Die GEW bezweifelt aber, dass eine vollständige Schulöffnung möglich sein wird, da viele Lehrer zu Risikogruppen gehörten und nicht in den Schulen unterrichten könnten.

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