Karlsruhe Aus Karlsruhe wird Karlasruhe: OB-Kandidatin Schulz will Stadt umbenennen
Vanessa Schulz ist eine der sechs Kandidaten um den Posten des Oberbürgermeisters. Gemeinsam mit "Die Partei" und der "Partei der Humanisten" zieht Vanessa Schulz in den Wahlkampf für die Oberbürgermeisterwahl am 6. Dezember. Humor und Satire kommen in ihrem Wahlprogramm nicht zu kurz, doch auch ernsthafte Themen wie Migrationspolitik oder Umweltschutz finden ihren Platz.
Als die Grünen bekannt gaben, dass sie keinen Kandidaten zur Oberbürgermeister-Wahl am 6. Dezember stellen werden, sondern Frank Mentrup unterstützen, war für Vanessa Schulz klar, dass sie selbst die Initiative ergreift und kandidiert. Die gebürtige Osnabrückerin möchte den Wahlkampf aufmischen.

"Die Partei" fällt durch ihre Satire auf und polarisiert. Vanessa Schulz sieht das als Vorteil, denn so werde Politik für die Menschen schmackhaft und lebendig gemacht. Auch in Schulz' Wahlprogramm kommen Humor und Satire nicht zu kurz.
Aus Karlsruhe soll Karlasruhe werden
Bei der Vorstellung ihres Wahlprogramms machte Vanessa Schulz schnell eines deutlich: Sie will sich für Gleichbehandlung jeglicher Art einsetzen. Neben der Gleichbehandlung in Beruf und Bildung möchte sich Schulz für eine Umbenennung Karlsruhes stark machen.

"Karlsruhe trägt seit mehr als 300 Jahren einen Männernamen, es ist Zeit dass die Fächerstadt nun weiblich benannt wird", so Schulz. "Denkbar wäre Karlasruhe oder ein anderer Frauenname". Warum das Problem nicht auf diese Art und Weise anpacken? "Um Diskriminierung zu beseitigen",
U-Bahn-Tunnel fluten - Einhörner im Schlossgarten
Die Karlsruher U-Bahn ist in Schulz Augen ein Gewinn, denn "Baustellen sind etwas Positives und bedeuten Fortschritt". Ob die Kombilösung ihren Zweck erfüllt stellt die Oberbürgermeister-Kandidatin in Frage, sie hofft allerdings darauf, dass Karlsruhe dadurch lebenswerter wird.

Sollte dieser Fall nicht eintreten hat Schulz schon einen anderen Plan, wie die U-Bahn genutzt werden könnte: "Man kann den U-Bahn-Tunnel wunderbar fluten und dann Gondoletta fahren", erklärt die 39-Jährige.
OB-Kandidatin Vanessa Schulz im Video-Interview:
Auch für eine höhere Artenvielfalt hat Schulz Ideen: So sollen Einhörner im Schlossgarten ausgewildert werden und Dinosaurier im Karlsruher Zoo bestaunt werden können.
Klimawandel kann nicht geleugnet werden
Schulz steht für ein klimaneutrales Karlsruhe und will das so schnell wie möglich erreichen. "Wir müssen größtmögliche Anstrengungen leisten, um unsere Klimaziele zu erreichen", so die Bürokauffrau. Bestandteil dafür sei auch die Fortbewegungsmittel auszubauen, wie zum Beispiel das Fahrradfahren attraktiver gestalten oder den ÖPNV kostenfrei anzubieten.

Migrationspolitik bleibt satirefrei
Die Satire zieht sich wie ein roter Faden durch das Wahlprogramm von Schulz. Doch bei einem Thema bleibt Schulz ernst: "Bei der Migrationspolitik bliebe ich satirefrei", erklärt die Oberbürgermeisterkandidatin. Im letzten Jahr wurde Karlsruhe zum "sicheren Hafen" erklärt. "Das reicht allerdings nicht aus", meint Vanessa Schulz, "wir brauchen mehr als Symbolpolitik!".

Als konkreten Handlungsvorschlag nennt Schulz zum Beispiel eine Patenschaft für ein privates Seenotrettungsschiff. Außerdem soll mehr Druck auf die Ministerien ausgeübt werden und die Arbeit von Ehrenamtlichen fördern und bezuschussen.
Unterstützung von "Die Partei" und "Die Humanisten"
Unterstützung erhält die bekennende Humanistin von "Die Partei" und "Die Humanisten", mit denen Schulz in den Wahlkampf zieht. Es bleibt abzuwarten wie Vanessa Schulz ihre Rolle interpretiert und wie sie den Wahlkampf gestaltet.

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16.10.2020 11:58 Uhr
Die Vorschläge sind klasse. Gondolettas statt U-Strab - ein Geniestreich! Ein tolles Alleinstellungsmerkmal für unsere Baustellenhauptstadt. Ich sehe schon die Touristenströme auf uns zurollen und viel Geld in die leeren Kassen spülen. Damit könnte man wunderbar neue Baustellen aufreißen. Herrlich!
Auch die Namensänderung ist längst überfällig. Ich plädiere allerdings für Petrasparty. Das wird unserer jungen Stadt doch viel gerechter als das eher altbacken klingende Karlasruhe. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: "Mit der Gondoletta durch Patrasparty". So etwas bietet keine andere Stadt!
Vanessa, ich feier dich und wähl dich am 6. Dezember natürlich auch
14.10.2020 11:45 Uhr
Andreas Schäfer, Landesvorsitzender der „Partei der Humanisten“, die in Karlsruhe einen Kreisverband hat, teilte mit, dass man Schulz die Unterstützung entzogen habe. Die Partei begründet dies damit, dass man „für faktenbasierte Politik“ stehe.
„Diese faktenbasierten Programmpunkte gingen bei Vanessa Schulz leider unter“. Diese seien aber Voraussetzung für eine gemeinsame Zusammenarbeit gewesen. Nach „konstruktiver Rücksprache“ mit Schulz ziehe man die Unterstützung zurück.
Und schon wird es eng für Frau Schulz und auf die Schnelle Dinosaurier und Einhörner anzusiedeln, die sie vielleicht unterstützen könnten, wird zeitlich nicht mehr reichen, es sei denn es gibt genug Zweibeiner dieser Spezies unter den heute zu findenden Lebewesen darunter. 😊
17.10.2020 11:34 Uhr
Wie kann man über den Kombitunnel, der einstmals den Steuerzahler so um die 80 Mio an Eigenmitteln kosten sollte und jetzt 400 Mio, noch lachen?
14.10.2020 09:34 Uhr
13.10.2020 19:47 Uhr
13.10.2020 19:32 Uhr
Das ist dann bezeichnend. Nur für was? Fortschreitende Dekkaden, Politikverdrossenheit, Unfähigkeit der anderen? So oder so sehr bedenklich.
13.10.2020 18:10 Uhr
13.10.2020 18:17 Uhr
13.10.2020 17:14 Uhr
Ist die Frau noch Herr ihrer Sinne?
14.10.2020 11:33 Uhr