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Karlsruhe: 55. Jubiläum der Mörscher Gardefunken: Eine ehemalige Tanzgruppe will es nochmal spüren

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55. Jubiläum der Mörscher Gardefunken: Eine ehemalige Tanzgruppe will es nochmal spüren

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    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg.
    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg. Foto: privat

    Mitte Mai rief die Patin der Blau-Weißen Funken und selbst ehemaliges Gardemädchen Birgit Schüßler, die Ex-Tänzerinnen auf, an der Kampagne mitzumachen. "Habt keine Angst – es wird keine überfordert werden", schrieb Schüßler. Aber auch wenn keine Spagatsprünge dabei sind ist der Tanz anspruchsvoll. Immerhin haben die Damen lange Zeit es fertiggebracht, komplizierte Tanzroutinen aufzuführen.

    Nachwuchs ist gesichert

    Einige der jüngeren Tänzerinnen sind beruflich weggezogen, und können nur bei Wochenendproben mitmachen. Ihre Bindungen an ihren Heimatort Mörsch sind jedoch nach wie vor sehr stark und sie machen aus emotionellen Gründen wieder mit. "In den letzten Jahren habe ich das Tanzen immer vermisst", sagt beispielsweise Michelle, "und ich habe mich gefreut, alle alten und bekannten Gesichter wiederzusehen."

    Die Autorin Katherine Quinlan-Flatter (links) als Trainerin in den 1990er Jahren.
    Die Autorin Katherine Quinlan-Flatter (links) als Trainerin in den 1990er Jahren. Foto: privat

    Miras Mutter Birgit G. hat in der Kampagne in den 1980-er Jahren getanzt und auch sie ist wieder dabei. Vivien wird zusammen mit ihrer Tante Pia auftreten, die ebenfalls in den 1980-er Jahren getanzt hat. Natalie hat bis 2019 bei den Funken selbst getanzt und ist heute Mittrainerin der aktuellen Blau-Weißen Funken. "Der Nachwuchs ist gesichert", sagen die Mädchen.

    Verein ist wie eine große Familie geworden

    Viele Tänzerinnen haben Anfang der 1990-er Jahre ihren Einstieg in die Eintracht über die damals neu gegründete Kindergarde Pünktchen gefunden, wie Nicole und Julia. Jetzt sind viele ihrer Familienmitglieder im Verein und Julia betreut die Kindertanzgarde Sternchen.

    Kirstens Vater singt bei den "Lords der Eintracht", der 1977 gegründeten Gesanggruppe. Sie ist aber nicht die einzige, deren Vater mit Leib und Seele dabei ist. Kristins Vater ist Präsident der Eintracht und zusammen mit Tänzerin Jasmin hält sie auch Büttenreden. "Für mich ist es wie Familie", sagt Kristin, "man fühlt sich wohl und es macht einfach Spaß."

    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg.
    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg. Foto: privat

    "Meine ganze Familie ist im Verein vertreten", sagt Melanie, die Tochter vom Vizepräsidenten. Lisa hat jahrelang die Pünktchen und auch das Männerballett trainiert. "Eintracht bedeutet Familie", sagt sie. "Durch Familie und Freunde ist man immer noch verwurzelt."

    Die älteren Tänzerinnen haben auch enge Verbindungen zum Verein. Sabine hat zwölf Jahre mitgetanzt, jetzt tanzen ihre Töchter mit. Sie freut sich, dieses "Tanzfeeling" nochmal erleben zu können. "Die Eintracht ist ein kleiner, sehr persönlicher Verein, wo man jeden kennt, wo immer eine gute Atmosphäre herrscht und wo ein familiäres Zusammensein ist", sagt sie.

    Tina Bücher ist Teil des Orga-Teams und bereits 31 Jahre bei der Eintracht. Ihr Großvater war der erste Trainer der Blau-Weißen-Funken. "Es hat mich mega gefreut, dass so viele positive Rückmeldungen kamen", sagt sie.

    Online-Schaltungen helfen bei den Proben

    Meli und Michi gehören auch zum Orga-Team. "Ich wollte das noch einmal spüren, dieses Gefühl, wenn du mitmachst", sagt Meli. "Es macht viel Spaß und die Mädels sind unheimlich motiviert." Sie wohnt in der Eifel und wenn sie nicht persönlich bei Proben in der Bernhardushalle sein kann wird sie übers Internet dazu geschaltet.

    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg.
    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg. Foto: privat

    Michi kam mit sechs Jahren zum Verein und war bei der Gründung der Pünktchen dabei, danach war sie jahrelang Trainerin. "Als Team schaffen wir das zusammen", erklärt sie. "Da ich auch Männerballett- und Pünktchentrainerin bin, ist die Bernhardushalle momentan mein zweites Wohnzimmer."

    Die alte Garde – wie ein Heimkommen

    Manche Tänzerinnen haben in den späten 1970-er Jahren angefangen. Ankes Vater war Vizepräsident und durch ihn ist sie zum Verein gekommen. Andere waren auch über Familie oder Freunde mit dem Verein verknüpft.

    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg.
    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg. Foto: privat

    Bei Ursel beispielsweise war es ihr Bruder, der bei den Lords gesungen hat, bei Angi war ihr Vater im Elferrat. Elke ist damals für ein anderes Mädchen eingesprungen. Für andere war der Reiz, ein Gardemädchen zu sein, das Kostüm anzuziehen und mitzumachen. Nach dem Aufruf hat Anke sofort zugesagt:

    "Es war damals so toll", sagt sie. Das möchte man wieder erleben. "Ich habe viel Freizeit in meiner Jugend hier verbracht", sagt Birgit, "und ich genieße es jetzt, ein Stück Zeit von damals verändert wieder zu erleben." "Es ist wie ein Heimkommen“, ergänzt Ursel.

    Was Fasching für Rheinstetten bedeutet

    Eintrachtspräsident Volker Rocca macht bereits seine achte Kampagne mit. Er sieht Fassnacht als einen sehr wichtigen Faktor in der heutigen Gesellschaft. "Es geht darum, die Faschingswerte rüberzubringen", sagt er. "Zusammenzuhalten und Spaß zu haben."

    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg.
    Blau-Weiße Funken über die Jahre hinweg. Foto: privat

    Vor Allem steht die Eintrachtsfamilie im Vordergrund. “Wir zielen darauf, der Jugend eine Möglichkeit zu geben, im Verein aufzutreten. Dadurch bekommen sie Selbstvertrauen und können aus sich herausgehen“, erklärt Volker Rocca. Damals vor zirka 30 Jahren ist er durch seine Tochter dazu gekommen, heute ist seine ganze Familie dabei.

    "Für die Ortschaft ist es sehr wichtig", sagt der Präsident. "Fasching ist ein wertvoller Bestandteil von Rheinstetten – den Leuten gefällt es, dass in dieser fünften Jahreszeit etwas angeboten wird, und es kommt gut an." Die Sitzungen finden in der letzten Januar- und ersten Februarwoche statt und der Kartenvorverkauf ist bereits am 18. November.

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