Bäume im Stadtgebiet müssen andere Situationen bewältigen als Bäume, die im Karlsruher Stadtwald wachsen. Dementsprechend hat der Standort des Baumes enorme Auswirkungen auf seine Gesundheit. Während Waldbäume frei gedeihen können, steht dem Stadtbaum nur ein knapp bemessener Lebensraum zur Verfügung.

Das Problem: Stadtbäume besonders anfällig bei Trockenheit
Stirbt Letzterer dann irgendwann ab, wird ein anderer in der Regel nachgepflanzt. Da macht ein abgestorbener Baum inmitten einer großen Waldfläche deutlich weniger Aufwand. Der kann meist als "Schattenspender" sogar an Ort und Stelle stehen bleiben.
Auch zeitlich haben es die Stadtbäume schwerer als ihre "Verwandten" im Karlsruher Wald: Nicht nur, dass Baumzucht eine generationsübergreifende Angelegenheit ist. Ebenso wirken sich die wechselnden Klimaverhältnisse unterschiedlich auf die Bäume aus. So müssen Stadtbäume wie Hainbuche, Ahorn und Esche heute mit anderen Bedingungen fertig werden als damals in ihrer Wachstumsphase.
Bäume bekommen "Sonnenbrand"
Ein Beispiel hierfür ist das Sonnenlicht, welches von den Gebäuden der Stadt reflektiert und auf die Bäume zurückstrahlt wird. Was folgt, ist eine Art "Sonnenbrand" bei den Stadtbäumen, was ein Abplatzen der Rinde und somit das Eindringen von Schädlingen begünstigt. "Heute wird ein Stadtbaum durchschnittlich 40 Jahre alt. Früher hat man um die 100 Jahre für so einen Baum eingeplant", so die Leiterin des Gartenbauamtes, Doris Fath, im Gespräch mit ka-news.de.

Erkennbar wird daher schnell: Die Bäume in der Karlsruher Innenstadt und den Wohngebieten brauchen - gerade im Sommer - eine Extraportion Pflege und Aufmerksamkeit. Das Gute daran: Mit drei einfachen Tipps können auch wir als Bürger viel dafür tun, dass es den Pflanzen gut geht. Welche das sind, hat ka-news.de zusammengestellt:
1. Baumpate werden
"Baumpatenschaften sind sehr gewünscht", betont Jürgen Unger, Leiter des Bereichs Baumpflege beim Gartenbauamt. Ein relativ neues System, das, laut Unger, leider noch nicht sonderlich bekannt sei.

Hierfür können sich Interessierte unter patenschaften@gba.karlsruhe.de beim Gartenbauamt melden und eine reine Baumpatenschaft (nur wässern) oder eine "Baumpatenschaft plus" (wässern und zusätzliche Pflege des Beets unter dem Baum) beantragen. Doch auch ohne Patenschaft ließe sich, laut Unger, schon einiges im Alltag umsetzen - zum Beispiel durch das Entfernen von Hundekot oder indem man Fahrräder nicht an Baumstämmen anlehnt.
2. Regelmäßig gießen - zum Beispiel mit Bewässerungssack
Allgemein gilt: Wässern wo es möglich ist. Vor allem Bewässerungssäcke können eine gute Möglichkeit darstellen, positiv zum Wasserhaushalt der Bäume im eigenen Garten beizutragen. Hierfür wird der Sack um den Baum geführt, mit einem Reißverschluss verschlossen und anschließend mit Wasser befüllt. Wassersäcke für den Privathaushalt sind frei im Internet erhältlich und können, je nach Modell, um die 85 Liter Wasser fassen. Das reicht für zirka fünf bis acht Stunden.

3. Kein Rauchen, kein Müll, kein Feuer
Weniger ausgefallen, aber umso effektiver: das Unterlassen von Rauchen und Feuer generell. Beides kann während den Trockenphasen verheerende Auswirkungen in Form von Flächenbränden nach sich ziehen. Auch das Vermeiden von Müll trägt zum Erhalt einer gesunden Natur bei - das gilt sowohl für Stadt- als auch für Waldbäume, denn: Das Problem besteht bekanntermaßen überall.
