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Karlsruhe: 3,5 Millionen Euro: KIT-Physiker Alexey Ustinov gewinnt russischen Mega-Grant

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3,5 Millionen Euro: KIT-Physiker Alexey Ustinov gewinnt russischen Mega-Grant

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    Alexey Ustinov erhält 3,5 Millionen Euro für das Projekt »Supraleitende Metamaterialien«.
    Alexey Ustinov erhält 3,5 Millionen Euro für das Projekt »Supraleitende Metamaterialien«. Foto: KIT

    517 weltweit forschende Wissenschaftler bewarben sich im Frühjahr 2011 um den Mega-Grant, der zum zweiten Mal von der russischen Regierung ausgeschriebenen wurde, 39 erhielten ihn. Unter ihnen sind zwei Nobelpreisträger, vier Wissenschaftler aus Deutschland, sechs aus Frankreich und zehn aus den Vereinigten Staaten. Bei der Vergabe spielten nicht allein wissenschaftliche Leistungen eine Rolle, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der Programme und die Führungs- und Lehrqualität des Forschers. Der Mega-Grant soll Russland als Forschungsstandort für international renommierte Wissenschaftler attraktiv machen, nachdem in den 90er-Jahren viele Akademier Russland verließen.

    Hohes Preisgeld

    Alexey Ustinov, seit 2008 Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Wissenschaftler des DFG-Zentrums für Funktionelle Nanostrukturen (CFN) am KIT, ist einer der Gewinner des "Mega-Grant", teilt das KIT in einer Pressemitteilung mit. Damit stehe ihm in den nächsten zwei Jahren 150 Millionen Rubel, rund 3,5 Millionen Euro, für sein Projekt "Supraleitende Metamaterialien" zur Verfügung. Ustinov werde damit ein Forschungslabor an der University of Science and Technology "MISIS" in Moskau einrichten, heißt es weiter.

    Der Grant ermöglicht es dem Physiker, ein gut ausgestattetes Labor mit entsprechendem Personal in der Russischen Föderation aufzubauen und seine Forschung in den kommenden Jahren parallel in Karlsruhe und Moskau voranzutreiben. Supraleiter sind Materialien, die bei einer bestimmten Temperatur keinen messbaren elektrischen Widerstand mehr besitzen. Im Idealfall kann in einem ringförmig angelegten Supraleiter monatelang Strom fließen, ohne an Stärke zu verlieren. Bei supraleitenden Metamaterialien handelt es sich um künstlich erzeugte metallische Strukturen mit elektromagnetischen Eigenschaften, wie sie in der Natur nicht zu finden sind.

    Zukünftige Forschung

    Im Gegensatz zu normalen metallischen Strukturen können supraleitende Metamaterialien kontinuierlich bis in den Mikro- und Nanometerbereich verkleinert werden, ohne ihre leitenden Eigenschaften zu verlieren. Ziel der Forschungsgruppe Ustinovs in Moskau wird es sein, extrem verlustarme  - also möglichstverlustfreie - supraleitende Metamaterialien zu entwickeln. Interessant sind diese beispielsweise für die Herstellung supraleitender Dünnschichtschaltkreise, die für die Realisierung von Quantencomputern benötigt werden. In Karlsruhe gehen Ustinovs Mitarbeiter der Frage nach, wie sich Quanten in Supraleitern verhalten. Ein anderes Projekt untersucht die wellenförmige Bewegung einzelner Ladungspaare durch eine Reihe von Tunnelkontakten. Ustinovs bilaterales Engagement wird die Zusammenarbeit der beiden Universitäten MISIS und KIT stärken, sein Hauptbetätigungsfeld werde das KIT bleiben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Im Anschluss an das nun laufende Projekt ist eine Verlängerung der Förderung um weitere zwei Jahre möglich.

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