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Karlsruhe: 200 Jahre modernes Baden

Karlsruhe

200 Jahre modernes Baden

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    Und das wird es auch. Über das gesamte Jahr sollen Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen die Historie Badens beleuchten und erklären. Aus dieser Geschichte erklärt sich auch das Motto: "200 Jahre Baden - Freiheit verbindet". Es soll das Selbstverständnis der Badener als liberales Musterland unterstreichen. Bewusst nehme man Bezug auf die liberale und demokratische Tradition, die in Deutschland einmalig sei, so Karlsruhes Kulturbürgermeister Ullrich Eidenmüller bei der Präsentation des Konzepts. Dabei bezog er sich nicht nur auf die Märzrevolution von 1848/49, sondern auch darauf, dass Baden als erstes deutsches Land eine Verfassung hatte, das erste Parlamentsgebäude und auch bei der Gleichstellung der Juden in Deutschland eine Vorreiterrolle spielte.

    Über das gesamte Jahr wird überall im Land gefeiert

    Sonderausstellungen im Schloss erzählen die Geschichte Badens (Foto: ka-news)

    Bewusst grenzen sich die Veranstalter damit auch von den Feiern des Landesjubiläums Württembergs ab, welche die Stellung des Monarchenhauses besonders betone. "Baden war nie ein Zentralstaat", erklärte Professor Robert Mürb, Vorsitzender des Landesverband Baden in Europa, im Gegensatz zum teilweise immer noch ungeliebte Schwesterland Württemberg. Manfred Bögle, Vorsitzender der "Wirkstatt", erklärte den "Grenzwert" des Landes Baden. Die Stabilität und die Durchlässigkeit dieser Grenzen sei entscheidend für die Gesundheit des Landes. In diesem Sinne hat sich die "Wirkstatt" unter anderem zur Aufgabe gemacht, Villinger und Schwenninger, die sich sonst nichts zu sagen haben, einander näher zu bringen. Sie sollen eine gemeinsame "Klagemauer" bekommen. Ein anderes Projekt hat zum Ziel, einem kleinen Fluss ohne Namen, der genau auf der Grenze zwischen Schwaben und Baden liegt, den Namen "Liebe" zu geben.

    Um die Jubiläumsveranstaltungen planen und durchführen zu können, haben die Stadt Karlsruhe, die Landesvereinigung Baden in Europa und die "Wirkstatt" die Arbeitsgemeinschaft "Baden-Werk" gegründet. Zusammen mit Projektpartnern wie dem Badischen Landesmuseum, der Majolika und anderen wird die Arbeitsgemeinschaft über das gesamte Jahr 2006 hinweg Veranstaltungen zu Geschichte, Kultur und Selbstverständnis Badens durchführen. Die Landesvereinigung Baden in Europa wird unter anderem eine Vortragsreihe zur Historie und Kultur Badens ausrichten. Das Landesmuseum wird im Schloss eine Ausstellung "Baden 1789-1918" präsentieren. Den Höhepunkt bildet vom 1. Juli bis zum 20. August die Sonderschau "1806 - Baden wird Großherzogtum". Im Juli wird der Tradition der Badener Bürgerwehren gedacht. Zu dem Landestreffen in der ehemaligen Residenzstadt Karlsruhe werden über 1.200 Teilnehmer in Trachten und Uniformen erwartet die in einer Parade mit Fackelumzug durch die Stadt ziehen.

    Veranstalter hoffen den zündenden Funken geben zu können

    Die Veranstalter zeigten sich überrascht über das große Interesse der Medien (Foto: ka-news)

    Karlsruhe bildet als Sitz der Arbeitsgemeinschaft und als ehemalige Residenzstadt das Zentrum der Veranstaltungen. Doch ganz Baden soll mit einbezogen werden. Deshalb wurde in Zusammenarbeit mit den KVV der Baden-Express ins Leben gerufen worden. Zwei Routen führen von Karlsruhe aus einmal nach Norden: einmal nach Süden auf Rundstrecken durch das Land. Von Konstanz bis Mannheim kann so das ehemalige Großherzogtum mit der Bahn erkundet werden. Die Manufaktur Majolika wird zu Ehren des Jubiläums eine Kachel herausbringen, die natürlich, wie könnte es anders sein, die badischen Farben zeigt.

    Neben Karlsruhe werden verschiedene Veranstaltungen schwerpunktmäßig in Heidelberg und Freiburg stattfinden. Doch reichen die Mittel nicht aus, die Feierlichkeiten in den letzten Winkel des Landes zu tragen. Deswegen erhoffen sich die Organisatoren einen Initiationseffekt, dass zu kurz gekommene Gemeinden von sich aus ein Programm zur Feier des badischen Jubiläums ausrichten. Schließlich soll ganz Baden seinen 200. Geburtstag feiern.

    Für alle, die sich schon gewundert haben: Natürlich gab es schon vor 1806 die Markgrafschaften Baden-Baden und Baden-Durlach. Aber erst seit Napoleon umfasst Baden in etwa die Gebiete, die heute badisch genannt werden. Am 20. Januar 1806 besuchte Napoleon die Residenzstadt Karlsruhe. Ebenfalls im Jahr 1806 schloss sich Baden dem Rheinbund an. So wurde im Jahr 1806 der Grundstein für das Großherzogtum Baden gelegt.

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