Von einem Bekannten will er den Fahrzeugschlüssel für einen Smart erhalten haben, den dieser angeblich auf der Straße gefunden hat. Das dazu gehörende, nicht zum Verkehr zugelassene Fahrzeug, stammt vom Fuhrpark einer Offenburger Schule und diente dort zu Unterrichtszwecken. Zunächst begnügte sich der 15-Jährige mit abendlichen Spritztouren, und da das Auto keine Kennzeichen hatte, besorgte er sich welche von anderen Fahrzeugen. Vier Kennzeichendiebstähle konnte ihm die Polizei in diesem Zusammenhang nachweisen. Nach rund einer Woche ersparte er es sich jedoch den Smart nach den Spritztouren auf den Schulparkplatz zurück zu bringen, so dass dort anderntags der Autodiebstahl auffiel und Anzeige erstattet wurde. Es kümmerte den Burschen aber wenig, dass die Polizei zwischenzeitlich nach dem Smart fahndete. Im Gegenteil, er prahlte damit, dass er ein Auto hat und bot sich gegen einen geringen Fahrtpreis in einer Kneipe als Taxifahrer an. Er unternahm damit auch "Sondertransporte". So fuhr er am Donnerstag um 21:30 Uhr einen älteren Kumpel in ein bestimmtes Etablissement in der Offenburger Kinzigstrasse. Dummerweise hatte dieser seine Jacke im Auto vergessen. Er konnte sie später auf dem Polizeirevier wieder in Empfang nehmen, denn kurz darauf hatte die Polizei den 15-Jährigen in der Grabenallee/ Lange Straße angehalten und festgenommen. Wie die Ermittlungen des Offenburger Polizeirevier ergaben, hatte der Jugendliche bei seinen Touren drei Tankfüllungen verbraucht. Er scheute sich auch nicht höchstpersönlich an Offenburger Tankstellen nachzutanken und persönlich an der Kasse zu bezahlen. Zu den Anzeigen wegen des Fahrzeug- und Kennzeichendiebstahls, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis kommt auch noch eine Unfallflucht hinzu. Am 29. November kollidierte an einem Schnellrestaurant in der Offenburger Okenstrasse mit einem anderen Auto und flüchtete. Dies war aber nicht der erste Verkehrsunfall bei dem er flüchtete. Am Tag seiner Festnahme stand er noch am Nachmittag wegen fortgesetzten Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Unfallflucht und anderen Delikten vor dem Jugendrichter. Diese Erfahrung hat den Burschen aber offensichtlich wenig beeindruckt, denn er wird demnächst wieder einen Termin dort haben.
Offenburg