"Heut morgen um halb sieben ist der letzte Handwerker raus" und nur zwei Stunden später herrscht in der Küche der Elisabeth-Selbert-Schule schon wieder reger Betrieb. Vorsichtig hieft Cornelia Trenkle die Vanillekipferl aus dem Ofen. Die Hauswirtschaftslehrerin betreut seit 13 Jahren die engagierten Frauen und hat vor allem dieses Jahr alle Hände voll zu tun. Nach 40 Jahren wurde die veraltete Schulküche nun komplett neu gestaltet, so dass nicht alle der fleißigen Bäckerinnen damit gleich zurecht kommen. Doch Trenkle geht ihnen hilfreich zu Hand.
Da die Elisabeth-Selbert-Schule als einzige Hauswirtschaftsschule in Karlsruhe über eine ausreichend große Lehrküche verfügt, wird hier nun bereits seit 1984 für das Patenschiff der Fächerstadt zu Weihnachten gebacken. Den Soldaten soll mit dem Weihnachtsgebäck eine Freude gemacht werden, erklärt Isolde Meyer, Frau eines ehemaligen Stadtrates. Noch vor vier Jahren bekam jeder Soldat der Fregatte ein "schön geschnürtes Päckchen". Doch da die Plätzchen meist gemeinsam von den Fregattenmitgliedern verzehrt werden, kommen inzwischen wiederverwertbare Dosen zum Einsatz. "Die bekommen wird dann auch immer wieder zurück", so Meyer.
Das Backen eines Zentners Weihnachtsgebäck dauert in der Gruppe einen ganzen Tag und "danach werden dann noch einen halben Tag lang die 25 Dosen befüllt", so Gabriele Fenrich. Die Kosten von knapp 180 Euro für die Zutaten übernimmt die Stadt. Die Fregatte wird voraussichtlich im Dezember aus ihrem Einsatzgebiet an der Ostküste Afrikas zurück sein und das alljährliche Weihnachtsgebäck selbst in Empfang nehmen.