Das BZKA wurde 2000 als Tochterunternehmen der Hagsfelder Werkstätten & Wohngemeinschaften Karlsruhe gGmbH (HWK), einer Einrichtung der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung, e.V. gegründet. Das erklärte Ziel ist es, mehr Beschäftigung für Menschen mit Behinderung, sei es eine körperliche, seelische oder geistige, zu schaffen. Durch adäquate Arbeitsplätze, die fordern aber auch fördern, soll der direkte Kontakt zur übrigen Gesellschaft ermöglicht werden. Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung bietet die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Vorurteile ab- und Selbstbewusstsein aufzubauen.
100. Mitarbeiter ist bei der Sportschule Schöneck beschäftigt
Den Mitarbeitern des BZKA stehen zahlreiche Geschäftsfelder zur Verfügung. Die Arbeitsmöglichkeiten reichen von Retourenarbeit, Personalverkauf, Archivierungsarbeiten, über Garten- und Landschaftsbau, Gebäudereinigung, Mensabetrieb und Administration bis zur Fahrzeugreinigung. Die Tätigkeiten umspannen hierbei schnell zugängliche Arbeiten bis hin zu Führungsaufgaben. Oft findet ein erster Zugang zum künftigen Arbeitsplatz durch ein Praktikum statt.
In der Sportschule Schöneck wurde gefeiert (Foto: pr) |
Als Kooperationspartner durfte die Sportschule Schöneck in Durlach kürzlich den 100. Mitarbeiter des BZKA begrüßen. Jürgen Bullmann ist seit 2007 beim BZKA beschäftigt und wurde nach den Probearbeiten direkt übernommen. "Jetzt bin ich hier sozusagen Mädchen für alles", schmunzelt er. Sein Arbeitsbereich reicht über Auf- und Abbauarbeiten in den Turnhallen, dem Unterstützen des Hausmeisters bis hin zur Schwimm- und Turnhallenreinigung. "Die Arbeit gibt mir wieder Selbstbefriedigung. Und ganz wichtig: Ich habe wieder eine geregelte Tagesstruktur", so der 45-Jährige.
Menschen mit Behinderung arbeiten erstmals in Postagentur
Seit der Gründung des BZKA ist die Firma L'Oréal ein fester Partner. Ein großer Teilbereich der Dienstleistung für die Partnerfirma besteht in der Retourenbearbeitung. Kunden von L'Oréal schicken ihre Retourenartikel direkt zum BZKA in Karlsruhe, wo sie dann in der 1.400 Quadratmeter großen Logistikhalle bearbeitet werden. Seit 2003 gibt es einen weiteren Tätigkeitsbereich, den Personalverkauf für L'Oréal Mitarbeiter. L'Oréal bezeichnet die Zusammenarbeit mit dem BZKA als "offene, innovative und sehr fruchtbare Kooperation".
Der erste Cap-Markt wurde vom BZKA im Jahre 2004 in der Karlsruher Weststadt eröffnet, 2007 folgte der zweite Markt in Bruchhausen. Die Cap-Märkte sind in ganz Deutschland zu finden. In ihnen arbeiten hauptsächlich Menschen mit Behinderungen, welche von Fachangestellten unterstützt werden. Der Name stammt vom englischen "handicap", also Behinderung. Das Konzept wurde von der Genossenschaft der Werkstätten für Behinderte eG in Baden-Württemberg erstellt. Seit Februar 2008 haben die Kunden des Lebensmittelmarktes auch die Möglichkeit, den Service einer Postagentur in Anspruch zu nehmen. Das BZKA ist das erste Unternehmen, das einen solchen Geschäftsbereich für Menschen mit Behinderung erschließen konnte.
Jeder hat eine starke Seite zum Entfalten
Jeden Tag wird in der Mensa des Albert-Magnus-Gymnasiums und der Anne-Frank-Schule in Ettlingen sichergestellt, dass die Essensausgabe an die Schüler reibungslos vonstatten geht. Das Miteinander von Schülern, Lehrern und Mitarbeitern des BZKA funktioniert so problemlos, dass das BZKA seit dem Schuljahr 2007/08 einen weiteren Mensabetrieb im Schulzentrum West in Ettlingen übernommen hat.
"Jeder hat eine starke Seite, man muss sie nur erkennen, herauskitzeln und sich entfalten lassen". Der Ausspruch von Willi Rast, Geschäftsführer des BZKA trifft die Philosophie des Unternehmens auf den Punkt. Den Menschen wird die Möglichkeit gegeben miteinander ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen, sei es im Supermarkt, in der Schule oder in der Sporthalle. Denn es gibt keinen besseren Weg, Vorurteile abzubauen, als den, eigene Erfahrungen zu machen.