"Das Besondere ist, dass die Jägerschaft und das Landratsamt hier gemeinsame Sache machen", lobte Landrat Christoph Schnaudigel die Kooperation. In der Aktion sehe er eine Chance zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
An einer besonders neuralgische Stelle entlang der B3 im Bereich des Weingartener Moors wurde das neue System nun vorgestellt. Finanziert werden die Reflektoren von den Jagdpächtern, fachgerecht montiert und dauerhaft instand gehalten von den Straßenmeistereien des Landkreises, heißt es weiter.
Reflektoren sollen Wildtiere abschrecken
"Angebracht werden die Reflektoren auf Vorschlag der Jägerschaft in besonders unfallträchtigen Bereichen, also überall dort, wo mehr als zwei Wildunfälle pro 500 Meter Fahrbahn im Jahr zu verzeichnen sind", erläutert Kreisjägermeister Thomas Hauck von der Jägervereinigung Karlsruhe. 950 Rehe, 190 Wildschweine und 170 Füchse waren im Jagdjahr 2011/12 in Wildunfälle verwickelt, wobei die Dunkelziffer noch höher ist, wie der stellvertretende Kreisjägermeister Thomas Eichkorn von der Jägervereinigung Bruchsal erklärt und darauf hinweist, dass darauf hinweist, dass beim Schwarzwild mit steigenden Zahlen zu rechnen ist, nachdem selbst Rekordabschusszahlen bislang nicht für eine nennenswerte Dezimierung der Bestände sorgten.
Das bestätigte auch Bürgermeister Eric Bänziger für den Weingartener Bereich, in dem er auf die erheblichen Schäden bei der Landwirtschaft hinwies, die Wildschweine verursachen. Als weiteren Grund für mehr Wildwechsel sieht Eichkorn die Tatsache, dass Wildtiere immer öfter von freilaufenden Hunden, von Joggern oder Spaziergängern aufgeschreckt und in die Flucht geschlagen würden. Versuche hätten ergeben dass Wildtiere die Farbe blau besonders scheuen. In Gebieten mit blauen Reflektoren sei ein Rückgang der Wildunfälle um bis zu 70 Prozent verzeichnet worden, so heißt es in der Pressemitteilung weiter. Über 5.000 Wildwarnreflektoren seien beschafft worden, ein Großteil davon sei bereits montiert.