Von Mitte Juni bis Mitte November müssen Autofahrer auf der A5 wieder starke Nerven beweisen. So lange dauern die Bauarbeiten auf dem etwa 10 Kilometer langen Abschnitt dieser wichtigen Nord-Süd-Achse. "Im Prinzip wird die Baustelle aus dem vergangenen Jahr in gespiegelter Form in Richtung Basel wiederholt", heißt es seitens des Regierungspräsidiums auf ka-news-Anfrage. Die Vorbereitungen für die Einrichtung der Dauerbaustelle haben auch bereits begonnen. "Schon im letzten Jahr wurden die Nothaltebuchten auf der Ostseite der Fahrbahn gebaut."
Den Fahrern stehen also nur zwei Fahrstreifen in jede Richtung zur Verfügung, und die werden auch noch auf die in Richtung Norden führende Gegenfahrbahn verschwenkt. Nur so kann ohne Sperrungen die Fahrbahn in Betonbauweise erneuert werden. "Rund 4 km werden zudem mit einer lärmarmen Grinding-Oberfläche versehen", so das RP weiter. Damit dient ein kleine Teilabschnitt auf der A5 als Versuchsstrecke für die Erprobung geräuscharmer Betonoberflächen durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).
Entlastungsstrecken sind ein Problem
Doch zunächst wird der Abschnitt zwischen Ettlingen und Rastatt auf Kampfmittel untersucht bevor die alte Betondecke abgebrochen und ein neuer Fahrbahnbelag aus Waschbeton entstehen kann. "Im Zuge der Baumaßnahmen werden in diesem Streckenabschnitt liegende Bauwerke instand gesetzt", sagt das RP. Gut 23 Millionen Euro sollen die Kosten für die mehrmonatige Baustelle betragen, die ab dem 12. Juni eingerichtet wird.

Ein großes Problem während der Bauphase auf der Autobahn sind die umliegenden Entlastungsstrecken. Denn wenn es in der Baustelle kracht, dann sind diese schnell überlastet. Als kritische Punkte gelten hier vor allem die B3 bei Bruchhausen und Neumalsch. Was tun also, damit es in und um Ettlingen nicht zum Verkehrskollaps kommt, der sich dann vielleicht auch auf die Südtangente auswirken könnte? "Die Strecken werden von Baustellen freigehalten", versichert das Regierungspräsidium auf Nachfrage von ka-news. Zudem sollen die Schaltungen bereits bestehender Ampelanlagen auf die veränderten Verkehrsströme angepasst werden. "An kritischen Kreuzungen sind zusätzliche Ampelanlagen vorgesehen. Sollte sich außerdem weiterer Handlungsbedarf ergeben, werden wir reagieren!"

Auffahrt Süd muss gesperrt werden, sonst gibt es Verzögerungen
Für die Dauer der Bauarbeiten wird zudem die Auffahrt Karlsruhe-Süd in Richtung Basel gesperrt. Denn kurz davor werden die Spuren auf die Gegenfahrbahn verschwenkt. "Unmittelbar danach beginnt dann das eigentliche Baufeld, das dann nach etwa 10 Kilometern auf Höhe der L608 bei Malsch endet. Die Auffahrt Karlsruhe-Süd liegt also mitten im Baufeld", heißt es aus dem Referat für Straßenbau vom RP KA. "Um das weiter zu erreichen, müsste das Baufeld für die Ein- und Ausfahrt gequert werden, außerdem müssten zusätzlich provisorische Beschleunigungsstreifen angelegt werden. Das ist aufgrund der Gegebenheiten vor Ort nur schwer realisierbar!"
Ein Unding für die Stadt Ettlingen, die schon seit der letzten Baustelle auf der A5 gefordert hatte, die Ausfahrt Süd offen zu halten. Doch für das Regierungspräsidium ist das keine Option. "Zudem würde sich die Dauer der Baustelle verlängern, da in dem Bereich nur Stück für Stück die Fahrbahn erneuert werden könnte", heißt es seitens des RP auf weitere Nachfrage. "Die Nachteile über wiegen die möglichen Vorteile erheblich, daher haben wir diese Variante ausgeschlossen!"

Damit sich die Baustelle nicht zu einem Unfall- oder Stauschwerpunkt entwickelt, hat das RP ebenfalls ein Konzept erarbeitet. "Staus innerhalb der Baustelle können durch einen stetig fließenden Verkehr vermieden werden, aber auch durch die Vermeidung zusätzlicher Engstellen", erklärt das RP weiter. Außerdem sollen Stauwarner entlang der Strecke aufgestellt, die auf die Staugefahr hinweisen. "Darüber hinaus informieren Reisezeitanzeigen die Fahrer, wie lange es noch bis zum Ende der Baustelle dauert!" Auf jeden Fall bis November.

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