Knapp 39.000 Einwohner zählt Ettlingen, doch die Stadt wächst stetig. Jedes Jahr wird für etwa 150 Menschen neuer Wohnraum benötigt. Der wird entweder durch sogenannte Nachverdichtung geschaffen, also freie Flächen innerhalb bestehender Bebauung werden genutzt. Oder durch die Entwicklung verschiedener Neubaugebiete. Eines davon ist in Oberweier, der Gässeläcker. Hier stehen die ersten Häuser bereits. Aber das reicht bei nicht aus, es muss mehr Wohnraum her.
Etwa die Hälfte des benötigten Wohnraums können im Bestand, beispielsweise die Nachverdichtung, entstehen, die andere Hälfte durch Neubau. Dafür kommen in und um Ettlingen mehrere Flächen infrage. Anfang 2019 soll daher der Bau auf dem Ettlinger Festplatz beginnen. Auf rund 4.500 Quadratmetern Fläche soll an an der Rastatter Straße/Ecke Dieselstraße 68 neue Wohnungen entstehen.

"Es soll Mietwohnungsbau entstehen, ein Mehrgenerationenprojekt, auch mit sozialem Wohnungsbau", sagt Wassili Meyer-Buck, Leiter des Planungsamtes der Stadt im Gespräch mit ka-news. Aber auch preisgünstigen Wohnraum soll es hier geben. Die Wohnungen bleiben alle in städtischer Hand und werden von der Stadtbau vermietet.
Die Vorbereitungen, die Rodung der Bäume, sollte eigentlich schon laufen, doch "die Konjunktur ist derzeit sehr gut, das verteuert den Bau. Daher haben wir die Baumfällarbeiten neu ausgeschrieben." Daher verschieben sich die Rodungsarbeiten auf Ende 2018. Rund 12 Millionen Euro werden in das Bauprojekt investiert, das voraussichtlich 2020 fertig sein wird.

Sozialer Wohnungsbau rückt in den Fokus
In Ettlingen gibt es derzeit mehr als 200 öffentlich geförderte Wohnungen, die alle der Stadtbau Ettlingen gehören. "Die Stadt erkennt da ihren sozialen Auftrag", so Meyer-Buck weiter. "Wir sehen da auch ganz klar Bedarf im Sozialwohnungsbau!" Zwischen 5,50 Euro und 9,80 Euro soll laut Stadt der Quadratmeter in den Neubauten kosten, Eigentümer bleibt die Stadtbau. Ähnlich verhält es sich im Baugebiet Wilhelmstraße Ost. In direkter Nähe zum Stadtbahnhof entstehen hier Wohnungen und Gewerbefläche. 20 Prozent der Wohnungen sollen auch hier geförderte Mietwohnungen sein.
Spatenstich für das 20-Millionen-Projekt war bereits 2017. Das Areal in der Innenstadt misst etwa 0,6 Hektar. Hier sollen neben Wohnungen auch Gewerbefläche entstehen. "70 Prozent der Fläche für Wohnungen, 30 Prozent für das Gewerbe", erklärt Wassili Meyer-Buck weiter. So sollen nicht nur für die künftigen Bewohner der mehr als 100 Wohneinheiten alle Angebote für den täglichen Bedarf schnell zu erreichen sein.

Zukunftsmusik hinter der Kaserne
Hinter der Kaserne könnte in Zukunft ein neues Quartier entstehen. Kaserne Nord/Schleifweg heißt das Gebiet, dass sich hinter der alten Rheinlandkaserne anschließt. Laut Planungsamt ist hier Platz für 480 Wohneinheiten. "Wir haben einen ersten Konzeptentwurf schon im Gemeinderat vorgestellt", sagt Wassili Meyer-Buck gegenüber ka-news. "Da ist die Idee, dass man versucht, ein nachhaltiges Quartier zu schaffen, nicht nur Wohnbau sondern auch ein Quartier mit einer Identität, eine Art 'Kiez' sozusagen!" Auf dem Gelände nördlich der Kaserne sollen Wohnhäuser und Gewerbe entstehen., eventuell wäre auch ein kleiner Marktplatz denkbar - das Zentrum des neuen Quartiers.
Angedacht sind mehrgeschossige Wohnhäuser und viel Grün dazwischen. Doch noch liegt das alles in der Zukunft, denn noch liegt für das künftige Neubaugebiet kein Bebauungsplan vor. Vor 2022 werden hier wohl keine neuen Bürger einziehen.