Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hatten der Polizei kurz nach 23.30 Uhr Streitigkeiten in der mit 400 Personen belegten Unterkunft gemeldet. Vor Ort trafen die Beamten innerhalb und außerhalb des Gebäudes auf 150 bis 200 aufgebrachte und teils schreiende Personen, heißt es in der Pressemitteilung.
Eindeutige Spuren einer Auseinandersetzung waren vorhanden. Beispielsweise waren frische Blutspuren feststellbar, Biertischgarnituren umgeworfen und Feuerlöscher entleert worden. Der versprühte Inhalt löste zudem einen Brandalarm aus und führte zu einem Feuerwehreinsatz.
Verletzte waren nicht anzutreffen, ebenso wenig gaben sich Beteiligte des offensichtlich stattgefundenen handgreiflichen Streits zu erkennen. Erst nach einer Lautsprecherdurchsage und Begleitung der Bewohner auf ihre Zimmer waren die Gemüter zu beruhigen.
Der Sicherheitsdienst stockte noch in der Nacht seine Kräfte auf und die Polizei bestreifte in der Folge verstärkt die Unterkunft. Auslöser der Streitigkeiten waren offenbar Meinungsverschiedenheiten über die Nutzung der Steckdosen für das Aufladen von Mobiltelefonen.
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