In der Nacht vom 13. auf den 14. August trafen schwere Unwetter die Region Bruchsal und verursachten Hochwasser in den Straßen. Zahlreiche Keller wurden überflutet, ganze Stadtteile waren teilweise ohne Strom. Eine Familie, die es besonders schwer getroffen hat, ist Familie Krause aus Heidelsheim.
Das komplette Erdgeschoss stand unter Wasser
"Am 13. August saßen wir noch draußen im Garten und haben den Geburtstag meiner Nichte gefeiert", rekapituliert Dragana Krause im Gespräch mit ka-news.de den Tag der Überflutung. "Dann fing es an zu regnen, zu gewittern, zu stürmen." Ihr Mann sei zum nahegelegenen Saalbach gelaufen und habe festgestellt, dass der Fluss kurz davor war zu überschwappen. Als er wieder zuhause war, sei das Wasser bereits im Hof gestanden. Die Familie habe beschlossen, direkt zu ihrer Verwandtschaft nach Bretten zu fahren. "Das war gut so", erzählt Dragana, "innerhalb von zwei Stunden stand unser komplettes Haus voll mit Wasser, Schlamm und so weiter."

Wenige Tage nach dem Unglück habe die vierköpfige Familie - das jüngste Kind war zu diesem Zeitpunkt erst wenige Tage alt - Kontakt zu Ortsvorsteher Uwe Freidinger aufgenommen, der ihnen eine Übergangswohnung in Heidelsheim zur Verfügung stellte. "Drei Tage später kam dann der Kontakt mit Harald Wiedermann zustande, der uns die Hilfe beim Möbeltransport organisiert hat", so Frau Krause. Ihre Wohnung sei aktuell nicht mehr bewohnbar, das komplette Erdgeschoss sei durch die Wassermassen zerstört worden.

Ein Problem sei zudem, dass die Familie nicht auf Elementarschäden versichert sei. "Wir wurden damals nicht in die Versicherung aufgenommen, weil wir zu nahe am Saalbach wohnen", erklärt Krause gegenüber ka-news.de. "Sobald alles trockengelegt ist und wir mit den Renovierungsarbeiten anfangen können, können wir dann auch wieder in unser Haus zurück - hoffentlich."
Ehrenamtler helfen beim Möbeltransport
Auch mit Harald Wiedemann, dem Initiator der ehrenamtlichen Unterstützung, konnte ka-news.de sprechen. Der berufstätige Feuerwehrmann aus Karlsruhe gründete 2021 die Facebook-Gruppe "Wärme fürs Ahrtal" und setzte sich ehrenamtlich für die Opfer der Flutkatastrophe ein. "Durch die Flutkatastrophe hier habe ich diese Gruppe wieder verwendet um das Netzwerk wieder zu aktivieren", erklärt Wiedemann. Durch einen Hilfsaufruf habe ein Spender aus dem Kraichtal eine komplette Wohnungseinrichtung zur Verfügung gestellt, die jetzt an Familie Krause weitergegeben wurde.

Über die Dienststelle der Karlsruher Feuerwehr habe er einen Aufruf gestartet, auf den "sofort 13 Meldungen aus verschiedenen Feuerwehren in Karlsruhe" eingingen und die ihre Unterstützung anboten. "Einer der heute hier ist, ist sogar einen Tag früher aus dem Urlaub gekommen, um dabei zu sein. Da sieht man einfach die Bereitschaft hier etwas zu tun." Am Morgen des 31. August haben er und weitere ehrenamtliche Helfer die Einrichtung abgebaut. Mit Hilfe jeweils eines Fahrzeuges der freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe und der freiwilligen Feuerwehr Kraichtal brachten sie diese nach Heidelsheim und bauten sie dort auf.

Auch in Hildesheim habe es verschiedene Spender gegeben, die die Aktion unterstützten, indem sie die Helfer mit Essen und Trinken versorgten. "Ich finde es echt mega was hier heute geleistet wird", resümiert Wiedemann. Auch Tobias Borho, Bürgermeister des Kraichtal sei vor Ort gewesen und habe geholfen Möbel zu tragen. Der Vater der Familie Krause habe sich bei allen Helfern mit den Worten bedankt: "Danke, ohne euch hätte meine Familie keine Unterkunft". Er sei durch die Aktion zu Tränen gerührt gewesen. Auch der Spender der Einrichtung habe sich bei Wiedemann gemeldet und bei den Helfern für die Aktion bedankt: "Vielen lieben Dank für eure großartige Aktion heute. Echt der Wahnsinn was die Feuerwehrfamilie leistet. Macht weiter so!"