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Bad Schönborn: Ehemaliges KZ: Lernort soll an NS-Vergangenheit des Schlosses Kislau erinnern

Bad Schönborn

Ehemaliges KZ: Lernort soll an NS-Vergangenheit des Schlosses Kislau erinnern

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    Die Architekten des Büros Rossmann & Partner (links) haben mit ihrem Entwurf den  Wettbewerb um den Lernort Schloss Kislau gewonnen - der Juryvorsitzende Dr. Fred Gresens erklärte warum das Konzept der Karlsruher überzeugte.
    Die Architekten des Büros Rossmann & Partner (links) haben mit ihrem Entwurf den Wettbewerb um den Lernort Schloss Kislau gewonnen - der Juryvorsitzende Dr. Fred Gresens erklärte warum das Konzept der Karlsruher überzeugte. Foto: Schwitalla

    Kislau war ein Zentrallager für Baden: Zahlreiche Politiker waren hier interniert, zum Beispiel der badische Innenminister Adam Remmele und der Reichstagsabgeordnete Ludwig Marum, der dort 1934 auch ermordet wurde.

    Ein Gefühl für Zivilcourage

    Um der Personen, die sich bereits sehr früh gegen die nationalsozialistische Bewegung auflehnten, zu gedenken und jungen Menschen gleichzeitig ein Gefühl für Zivilcourage zu vermitteln, soll am Schloss Kislau nun ein so genannter "Lernort" entstehen. Da das Schloss selbst nicht genutzt werden kann, soll auf einem angrenzenden Grundstück dafür ein neuer Bau entstehen.

    Das Land Baden-Württemberg unterstützt diese Idee finanziell, sodass ein Architekturwettbewerb für das Projekt ausgelobt werden konnte. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs wurden am vergangenen Dienstag der Öffentlichkeit im Landratsamt Karlsruhe präsentiert. Aus den 13 eingereichten Vorschlägen wählte die Jury den Entwurf des Karlsruher Architekturbüros Rossmann & Partner als Siegerentwurf aus.

    Lernen, für Werte einzustehen

    Wann genau das Projekt umgesetzt werden soll, steht jedoch noch in den Sternen. 2017 will der Verein "Lernort Zivilcourage & Widerstand" erst einmal Sponsoren und finanzielle Unterstützung für das Großprojekt gewinnen. Läuft alles nach Plan, könnte Ende 2018 der "Lernort Schloss Kislau" eröffnet werden.

    Dort sollen dann vor allem Jugendliche durch eine "Zeitschleuse" in die Zeit der Weimarer Republik und des frühen Nationalsozialismus versetzt werden. Anhand von Einzelschicksalen ausgewählter Widerstandskämpfer sollen sie dort lernen, wie man Werte definiert und für diese dann auch einstehen kann.

    Jetzt müssen die Architekten erst einmal nachbessern und die Pläne an die Vorstellungen des Vereins anpassen, dann sollte die Finanzierung abgesichert werden und letztlich muss natürlich auch noch der Gemeinderat in Bad Schönborn seine Zustimmung geben. Landrat Christoph Schnaudigel, der wie Bad Schönborns Bürgermeister Klaus Detlev Huge, in der Wettbewerbsjury saß, hat am Dienstag auf jeden Fall schon seine Unterstützung zugesagt.

    Man müsse die Geschichte von Schloss Kislau mehr ins Bewusstsein der Menschen rücken, zumal die Thematik in den letzten Monaten sehr an Aktualität und Brisanz gewonnen habe, so der Landrat.

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