Heiko Huber, der bei der Infoveranstaltung die erkrankte Marika Kramer vertrat, erinnerte daran, dass in Büchenau bereit 2007 erste Unterschriften für eine Internet-Breitbandverbindung gesammelt worden seien, jedoch mit dem Netzbetreiber noch keine Ergebnisse erzielt werden konnten. "Grund für unser heutiges Treffen ist ein klassisches Marktversagen. Solange sich für einen Netzbetreiber die Bereitstellung einer Breitbandverbindung finanziell nicht lohnt, wird diese Zurückhaltung Bestand haben", sagte Wolfgang Müller, Hauptamtsleiter der Stadt Bruchsal.
Für die Bereitstellung der Netzinfrastruktur könne die Kommune zum einen eine einmalige Beihilfe an den künftigen Netzbetreiber bezahlen, zum anderen könne das Netz für den Netzbetreiber ausgebaut und an diesen übergeben werden", erläuterte Thilo Kübler von dem von der Stadt beauftragten Dienstleister, Breitbandberatung BW. Beide Alternativen seien jedoch erst möglich, wenn ein standardisiertes Verfahren ergeben habe, dass in Büchenau ausreichend Nachfrage nach einer schnelleren Internetverbindung vorhanden sei. "Beides ist in Büchenau der Fall, wie schon jetzt die rund 400 bei der Stadtverwaltung eingegangene Befragungsbögen belegen", resümierte Kübler.
Förderantrag wird gestellt
Auf Grundlage der Bedarfserhebung will die Stadt Bruchsal laut eigenen Angaben nun einen Förderantrag bei der Breitbandförderung Ländlicher Raum stellen. Auch könne dann die Infrastrukturmaßnahme für eine verbesserte Breitbandverbindung ausgeschrieben werden. Mit Blick auf das Büchenauer Netz informierte Willi Funk, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, über einen Antrag der CDU-Fraktion im Gemeinderat, in dem der Ausbau des Glasfasernetzes in ganz Bruchsal gefordert werde. "Die Glasfaserverbindung ist die technisch leistungsstärkste Lösung", urteilte Thilo Kübler im Rahmen der Versammlung. Nachteil sei, dass die Verlegung der Kabel einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand mit sich bringe; jede Straße müsse aufgerissen werden, um den Hausanschluss sicherzustellen. Während der Antrag der CDU-Fraktion zur Zeit geprüft werde, werden beide Ansätze weiterverfolgt, heißt es von Seiten der Stadt.