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Baden-Baden: Voodoo-Betrug: Gastwirt reingelegt

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Voodoo-Betrug: Gastwirt reingelegt

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    Voodoo-Betrug: Gastwirt reingelegt
    Voodoo-Betrug: Gastwirt reingelegt Foto: Lichtbild

    Wie die Polizeidirektion Rastatt/Baden-Baden aktuell mitteilt, handelt es sich beim sogenannten "Wash-Wash"-Verfahren nicht etwa um Geldwäsche, sondern um ein Betrugsdelikt, bei dem potentiellen Opfern suggeriert wird, man könne mit Hilfe von echtem Geld und chemischen Substanzen Banknoten herstellen beziehungsweise eingefärbtes Geld wieder reinigen und brauchbar machen.

    Den Geldgebern würden hohe Gewinne in Aussicht gestellt. Letzte Zweifel der Betroffenen würden ausgeräumt, indem vor ihren Augen anhand eines Geldscheines vorgeführt werde, wie dieser verdoppelt oder verdreifacht werden könne.

    Vertrauensverhältnis aufgebaut

    Am Freitag, 6. November, gegen 12 Uhr, sei der Geschädigte in seinem Lokal erstmals von einem Tatverdächtigen kontaktiert worden, dieser gab zunächst vor, das Lokal kaufen zu wollen. In den folgenden Tagen sei es, meist am späten Abend, zu mehreren weiteren Besuchen gekommen, wobei insgesamt drei Männer vermutlich schwarzafrikanischer Herkunft in wechselnder Besetzung auftraten.

    Dabei sei es den angeblich seriös und wortgewandt auftretenden Tatverdächtigen gelungen, ein Vertrauensverhältnis zu dem Geschädigten aufzubauen, sodass diese einen Geldbetrag in Höhe von mehreren tausend Euro aushändigten.

    Zweite Geldforderung

    Das Geld sei mit eingefärbten Geldscheinen gemischt, präpariert und in einem Paket verstaut worden. Nach mehreren Tagen sollten die mutmaßlichen Betrüger zurückkommen und durch eine chemische Behandlung die eingefärbten Geldscheine waschen und in echtes Geld umwandeln.

    Tatsächlich aber sei das vor Ort geschnürte Paket mit dem Geld der Geschädigten in einem unbeobachteten Moment durch ein mitgebrachtes Paket gleicher Größe ausgetauscht worden, so die Polizei. Die Täter seien zwar noch einmal in der Gaststätte der Geschädigten erschienen, nicht jedoch um das von diesen eingesetzte Geld zu vermehren, sondern um weiteres Bargeld zu verlangen.

    Zur Begründung hieß es, die benötigte Chemikalie stünde nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, daher seien mehrere tausend Euro nötig, um diese zu beschaffen. Andernfalls sei das Paket unbrauchbar und das darin angeblich befindliche Bargeld wertlos.

    Kriminalpolizei ermittelt

    Aus Angst vor dem Totalverlust des eingesetzten Geldes habe der Geschädigte erneut einen fünfstelligen Eurobetrag an die Tatverdächtigen übergeben. Nachdem sich die mutmaßlichen Betrüger danach nicht mehr meldeten, habe der Geschädigte schließlich das Päckchen geöffnet und nur wertlose schwarze Papierstreifen vorgefunden. Daraufhin erstattete er bei der Polizei Anzeige.

    Den Ermittlern liegen von zwei der drei Tatverdächtigen Lichtbilder vor. Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter 07222/761-300 in Verbindung zu setzen.

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