Beim Besuch betonte Gerstner, dass er freue sich über die Wahl Baden-Badens als Ort der Jahressitzung ausgewählt habe. Die frühere Sommerhauptstadt des 19. Jahrhunderts habe gerade für engagierte Denkmalschützer viel zu bieten. So stünden im Stadtkreis allein über 1000 Gebäude unter Denkmalschutz. Im Rahmen des Besuchs übereichte Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner Petzet die von Andreas Förderer verfasste Vergleichsstudie "Europäische Kurstädte und Modebäder des 19. Jahrhunderts".
Bei der internationalen Fachtagung vom 25. bis 27. November, die gleichzeitig auch Hauptversammlung von ICOMOS ist, gehe es laut Stadtpresseamt nicht darum zu entscheiden, ob Baden-Baden Weltkulturerbe werde, sondern ob sich das Konzept einer sogenannten "seriellen transnationalen Bewerbung" als tragfähig erweise. Dabei gehe es vor allem um eine fachliche Auseinandersetzung über das Thema und die Strategie. Bei einer positiven Beurteilung wäre der Weg frei für eine Bewerbung Baden-Badens mit weiteren namhaften europäischen Kur- und Bäderstädten des 19. Jahrhunderts um den Titel Weltkulturerbe.
Petzet zeigte sich mit der bisherigen Vorarbeit sehr zufrieden und lobte die Stadt für ihr Engagement. Anschließend besichtigte er die einzelnen ICOMOS-Tagungsorte. ICOMOS wurde 1965 in Warschau gegründet. Bereits im selben Jahr gründete sich das deutsche ICOMOS-Nationalkomitee in Mainz. ICOMOS ist die internationale nichtstaatliche Organisation, die sich weltweit für Schutz und Pflege von Denkmälern und Denkmalbereichen und die Bewahrung des historischen Kulturerbes einsetzt. Das deutsche Nationalkomitee setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene für das Erhalten von Denkmälern, Ensembles und Kulturlandschaften ein.