Den Unfallmeldungen vorangegangen waren Meldungen, wonach zwischen Lahr und Offenburg ein Geisterfahrer unterwegs sei. Unmittelbar darauf berichteten Verkehrsteilnehmer von dem schweren Unglück auf der Fahrbahn in Richtung Basel.
Stand 8 Uhr
Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild. In den Wracks von insgesamt vier Pkw fanden die Helfer sechs Tote. Eine weitere Person konnte durch die Feuerwehr schwer verletzt befreit werden. Wie es zu dem Verkehrsunfall kam ist auch zur Stunde noch völlig unklar. Unklar ist auch, inwieweit die Meldung über einen Geisterfahrer mit dem Unfall zusammenhängt.
Im Einsatz sind Polizei und Feuerwehr, THW und Rettungsdienste. Zur Klärung der Unfallursache haben Polizei und Staatsanwaltschaft Sachverständige und Rechtsmediziner hinzugezogen. Die Unfallaufnahme wird voraussichtlich mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Derzeit sind für die Bergungsarbeiten beide Fahrtrichtungen der A5 zwischen den Anschlussstellen Offenburg und Lahr vollständig gesperrt. Die Umleitungen erfolgen ab der Anschlussstelle Lahr in Richtung Karlsruhe über die U23, ab Offenburg in Fahrtrichtung Basel über die U32.
Stand 11.30 Uhr
Zur Stunde sind Experten der Polizei Offenburg noch immer damit befasst, den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. Zwischenzeitlich liegen erste Erkenntnisse zur Unfallursache beziehungsweise dem Unfallhergang vor. Die Staatsanwaltschaft Offenburg und die Autobahn- und Verkehrspolizei Offenburg gehen zwischenzeitlich von folgendem Unfallhergang aus: Gegen 6 Uhr kam es zu einer Frontalkollision zwischen einem die A5 ordnungsgemäß in Richtung Süden befahrenden Mini-Van und dem entgegenkommenden Pkw (Geisterfahrer).
Ersthelferin von Pkw erfasst
Zur Unfallzeit herrschte teils dichter Nebel. Unmittelbar nach diesem tragischen Unfallereignis hielt eine bis dahin unbeteiligte Fahrzeugführerin ihren Pkw auf dem Seitenstreifen an, um ganz offensichtlich Hilfe zu leisten. Die Helferin wurde dann von zumindest einem nachfolgenden Pkw erfasst und erlitt hierbei schwere Verletzungen. An dem Folgeunfall waren nach derzeitigem Stand der Ermittlungen zwei Pkw beteiligt.
Traurige Gesamtbilanz: Sechs getötete Personen aus dem voll besetzten Mini-Van sowie dem unfallverursachenden Fahrzeug des Falschfahrers; eine schwerverletzte Ersthelferin und vier Leichtverletzte. Der Rettungsdienst war mit insgesamt sechs Rettungswagen, einem leitenden sowie drei weiteren Notärzten und Leitungspersonal im Einsatz (gesamt: 22 Einsatzkräfte); die Feuerwehr Offenburg sowie der Kreisbrandmeister befinden sich derzeit noch im Einsatz.
Die Polizeidirektion Offenburg hat ein großes Kräfteaufgebot an der Unfallstelle sowie im Bereich der Verkehrslenkung und -regelung eingesetzt. Sie wird an den Anschlussstellen Offenburg und Lahr durch Kräfte des THW unterstützt. Vor Ort ist eine Notfallbetreuung eingerichtet.
Stand 13.15 Uhr
Noch immer dauert die Unfallaufnahme auf der A5 zwischen Lahr und Offenburg an. Auf Höhe des Parkplatzes Unditz waren am Morgen auf der Fahrbahn Richtung Basel sechs Menschen getötet worden, vier weitere Personen wurden leicht, eine Helferin schwer verletzt.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand war ein Falschfahrer bei Lahr auf die Fahrbahn in die verkehrte Richtung aufgefahren. Es kam zum frontalen Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Minivan, einem Mietwagen. In diesen beiden Fahrzeugen sind insgesamt sechs Personen getötet worden. Der Falschfahrer, ein 20-jähriger Mann aus dem Raum Offenburg, war nach aktuellen Erkenntnissen alleine im Fahrzeug.
Der ordnungsgemäß in Richtung Basel fahrende Minivan wurde von einem 30-Jährigen gesteuert, in diesem Fahrzeug starben alle fünf Insassen. Außer dem Fahrer kamen auch eine 23-jährige und eine 36-jährige Beifahrerin aus dem Raum Emmendingen ums Leben. Die beiden weiteren Insassen sind zur Stunde noch nicht identifiziert.
A5 Richtung Karlsruhe gegen 14 Uhr wieder frei
Die Sperrung der A5 dauert noch an, allerdings wird die Fahrbahn in Richtung Karlsruhe voraussichtlich gegen 14 Uhr freigegeben. Wie lange die Sperrung in Fahrtrichtung Basel noch anhält, kann zur Stunde noch nicht gesagt werden, allerdings sind die Unfallfahrzeuge weitgehend geborgen.
Derzeit verzeichnet die Polizei in Fahrtrichtung Norden vor der Ausleitung an der Anschlussstelle Lahr einen Stau von rund vier Kilometern. In Fahrtrichtung Süden läuft der Verkehr an der Ausleitung in Offenburg bisher auf Grund des geringen Verkehrsaufkommens reibungslos. Die Umleitungen erfolgen ab der Anschlussstelle Lahr in Richtung Karlsruhe über die U23, ab Offenburg in Fahrtrichtung Basel über die U32.
Stand 15.30 Uhr
Wie die Offenburger POlizei bekannt gab, ist die Vollsperrung der A5 zwischen den Anschlussstellen Offenburg und Lahr aufgehoben werden, die Unfallstelle ist mittlerweile geräumt.
Stand 16.30 Uhr
Die bei dem Verkehrsunfall schwer verletzte 37 Jahre alte Ersthelferin befindet sich, iwie die Polizei meldet, inzwischen außer Lebensgefahr. Zudem konnten nun alle getöteten Insassen in dem beteiligten Mini-Van identifiziert werden: Mit dem wie bereits gemeldet 30 Jahre alten Fahrer kamen zwei Frauen im Alter von 23 und 36 Jahren, sowie zwei Männer im Alter von 26 und 27 Jahren ums Leben, sie stammten alle aus dem Kreis Emmendingen.
Aktualisierung Montag, 19. November, 8.05 Uhr
Ein Tag nach dem schrecklichen Unfall dauern die Ermittlungen zum Unfallhergang an. Nach SWR-Informationen will die Polizei heute das Umfeld des 20-jährigen Geisterfahrers befragen. Sie erhofft sich dadurch Erkenntnisse, warum es zu der Geisterfahrt auf der A5 kam.
Aktualisierung Montag, 10.29 Uhr
Einen Tag nach dem Unfall eines Geisterfahrers mit sechs Toten konzentriert sich die Polizei auf das Umfeld des Unfallverursachers. Die Untersuchungen am Unfallort seien abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag im badischen Offenburg der Nachrichtenagentur dpa. Nun gehe es darum zu klären, warum der 20-Jährige auf der Autobahn in der falschen Richtung unterwegs war.
Um dies herauszufinden, werde das Leben des Mannes durchleuchtet. Daraus könnten dann Rückschlüsse auf ein mögliches Motiv, etwa bei einem Suizid, gezogen werden. Zudem werde nach Drogen- und Alkoholkonsum gefragt. "Es ist ein Puzzle, das wir zusammensetzen müssen", sagte der Polizeisprecher. Es müsse mit langwierigen Ermittlungen gerechnet werden.