Nach teils chaotischen Zuständen zu Wochenbeginn soll sich die Lage beim Bus-Ersatzverkehr für die gesperrte Rheintalbahnstrecke am Dienstag verbessert haben. "Die Anzahl an Bussen war tatsächlich ausreichend", wird ein Fahrgast aus einer Stichprobe vor Ort von der Deutschen Presseagentur (dpa) zitiert. "Bis jetzt war es angenehm", habe eine Schweizerin berichtet. An den Tagen zuvor sah das jedoch noch anders aus. Die dpa berichtet von Verzögerungen am Montag. Wie ein ka-news-Leser berichtet, gab es diese Probleme bereits am Sonntag.
Bauarbeiten bis Ende August
Die Rheintalbahnstrecke zwischen Baden-Baden und Rastatt ist seit vergangenem Freitag, 09. August gesperrt. Bis zum 30. August finden auf der Strecke Bauarbeiten im Zuge des milliardenschweren Ausbaus der Rheintalbahn statt. Unter anderem soll das südliche Ende des Tunnels bei Rastatt an das Schienennetz angeschlossen werden. Zudem wird Bahn-Angaben zufolge an Weichen, Stellwerken und Signalanlagen gebaut.

Die Bahn empfiehlt Reisenden, die Reiseauskunft auf www.bahn.de zu nutzen und in der App DB Navigator nachzuschauen. Sie habe die Arbeiten absichtlich auf die pendlerarme Ferienzeit in Baden-Württemberg gelegt. "Die Alternative zur dreiwöchigen Sperrung wären rund 50 Einzelsperrungen gewesen, das heißt beispielsweise ein Jahr lang fast jedes Wochenende", hieß von Seiten der Bahn gegenüber der dpa.
Verspätungen und Ausfälle bei chaotischer Lage
Wie ein ka-news-Leser, der am Sonntag zum Wandern fahren wollte, feststellen musste, gab es bei der Einhaltung dieses Plans bereits am Sonntag Probleme. Er berichtet, die Busse um 6.57 Uhr und 7.57 Uhr seien nicht gefahren. Auch die Rückfahrt sei nicht optimal verlaufen. Der Bus-Ersatzverkehr zwischen Rastatt und Karlsruhe sei erst mit einer Verspätung losgefahren und habe dann die planmäßige Haltestelle "Durmersheim Nord" nicht angefahren. Der Leser habe deshalb bis Karlsruhe im Bus mitfahren müssen, um dann auf der Fahrt zurück nach Rastatt an der Haltestelle "Durmersheim" auszusteigen.

Wie die dpa berichtet, bat die Deutsche Bahn aufgrund der Lage am Dienstag die Stadt Baden-Baden um Hilfe, die Stadt teilt mit, sich selbst an die Bahn gewandt zu haben. "Die Lage dort war chaotisch", so Pressesprecher Joshua Treffert gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Unter anderem die Stadtwerke Baden-Baden habe daraufhin zwei Busse für den Schienenersatzverkehr bereitgestellt.

Aufgrund der hohen Temperaturen am Dienstag waren die Baden-Badener Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Einsatz und versorgten die Fahrgäste mit Wasser. Zu hitzebedingten medizinischen Notfällen sei es dabei nicht gekommen, heißt es in der Mitteilung der Stadt Baden-Baden. Bürgermeister Roland erklärt darin, er habe "absolut kein Verständnis" für das "wiederholt mangelhafte Vorgehen der Deutschen Bahn".
Baden-Baden reagiert mit Maßnahmen auf das Chaos
Die Stadt Baden-Baden reagiert auf die Ereignisse am Anfang der Woche und kündigt Maßnahmen für den SEV an. Für den Fernverkehr werde man die Bushaltestellen ab Donnerstag, 15. August, von der Flugstraße hinter dem Bahnhof direkt vor das Bahnhofsgebäude verlegen. Die Taxihalteplätze werden in dieser Zeit auf die Kurzzeitparkplätze, welche vorübergehend entfallen, verlegt. Die Behindertenparkplätze sowie die E-Ladesäule seien nicht betroffen.

Bis einschließlich Mittwoch, 14. August, komme es zudem zu Einschränkungen für den Radverkehr in der Bahnhofsunterführung. Um dort die Gefahrenlage zu entschärfen, müssen Fahrräder durch die Unterführung geschoben werden. Die Stadt bittet in der Mitteilung darum, Fragen zum Verlauf der Baustelle sowie zum Schienenersatzverkehr zwischen Baden-Baden und Rastatt beziehungsweise Karlsruhe, direkt an die Deutsche Bahn zu adressieren.
Bahn entschuldigt sich bei Fahrgästen
"Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei unseren Fahrgästen, die gestern in Baden-Baden länger auf die Weiterfahrt mit einem Bus warten mussten", teilte die Deutsche Bahn gegenüber der dpa mit. Gleichzeitig bedankte sich die Bahn bei DRK, Feuerwehr und der Stadt Baden-Baden für die kurzfristige Hilfe.

Es seien zahlreiche Maßnahmen getroffen worden, um die Situation zu verbessern. Demnach sei die Zahl der Busse im Fernverkehr auf bis zu zehn pro Richtung erhöht worden. Außerdem habe man zusätzliches Personal eingestellt und die Wegeleitung verbessert, hieß es. Bei verspäteten Zügen sollen die Busse künftig warten, um den Anschluss für die Reisenden zu sichern, teilt die Bahn weiter mit.
Ebenso sei man weiterhin im engen Austausch mit der Stadt Baden-Baden, hieß es seitens der Deutschen Bahn. Gerade im regionalen Schienenersatzverkehr würde die Stadt weiter unterstützen. So waren am Dienstag erneut mindestens drei Busse der Stadtwerke im Einsatz, teilte eine Sprecherin mit. Dies soll je nach Bedarf auch in den nächsten Tagen bestehen bleiben.
Mit Informationen der dpa.