Startseite
Icon Pfeil nach unten
Archiv
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Digitalisierung in Karlsruhe: Auf dem Weg zur Smart City?

Karlsruhe

Digitalisierung in Karlsruhe: Auf dem Weg zur Smart City?

    • |
    • |
    Digitalisierung in Karlsruhe: Auf dem Weg zur Smart City?
    Digitalisierung in Karlsruhe: Auf dem Weg zur Smart City? Foto: Marc-Olivier Jodoin / unsplash.com

    Aber wie smart ist Karlsruhe schon und wo gibt es noch neue Pläne für die Zukunft? Die nachfolgende Übersicht zeigt, warum die Stadt mit ihrer Vorreiterrolle Schule machen könnte.

    Karlsruhe digital: Bleibt die Innenstadt erhalten? 

    Shopping verlagert sich mehr und mehr ins Internet, vom großen Innenstadtsterben ist vielerorts die Rede und wie auf dem Blog von ExpressVPN zu lesen ist, machen sich diesen großen Ansturm zahlreiche Online-Shops zunutze und tricksen ihre Kunden aus. Das Ziel dahinter: So viel wie möglich zu verkaufen. Und welche Auswirkungen hat der Hype auf die Stadt selbst? Im ECE-Center der City wurden im Jahr 2023 zahlreiche neue Geschäftsideen umgesetzt und eröffnet, sehr zur Freude der Konsumenten.

    Fakt ist aber auch, dass sich der Leerstand verdoppelt hat und der Bedarf in der Bevölkerung ein anderer ist. Längst ist das Konzept des großen Kaufhauses Vergangenheit, nur durch Innovation, Besonderheit und Trendbewusstsein halten sich Läden länger als nur eine Saison. Unterstützung gibt es von der Stadt, die mit dem sogenannten Impact-Hub aktiv gegen langfristige Leerstände vorgehen wird. Das Ziel dahinter ist es, die Innenstädte zwar zu verändern, ihre Attraktivität aber nicht zu verlieren.

    Nicht nur Karlsruhe ist von Veränderungen betroffen. Deutschlandweit müssen Städte dafür sorgen, dass sie den Reiz beim Kunden nicht verlieren. Der Zugriff aufs Internet ist einfach, bietet zahlreiche Vorzüge und die Ladenmieten steigen zudem ständig an.

    Auch Shopbetreiber überlegen sich dreimal, ob sie ein Kundengeschäft in der Fußgängerzone aufmachen oder ob sie lieber mit weniger Fixkosten ein digitales Verkaufsportal betreiben. Im Zuge des Wandels in Richtung Smart City könnte das Konzept von Karlsruhe allerdings dazu führen, dass es mehr Menschen in die Stadt zieht.

    Spannende Stadtgeschichte mit dem Smartphone entdecken                                   

    Nostalgie und Wehmut machen sich breit, wenn die Städte immer stärker modernisiert werden und die eigene Kindheit praktisch verschwindet. So fortschrittlich der Wandel ist, so sehr löscht er alte Erinnerungen aus und lässt manche Karlsruher Seele einmal tief seufzen.

    Mit der Stadtgeist App für Karlsruhe bietet die Stadt ein innovatives Konzept zum Lernen und Erinnern. An über 100 Spots stehen per App aufrufbare Audio- und Videobeiträge zur Verfügung, die einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen. Ein virtueller Museumsbesuch, der mitten im Herzen der Stadt stattfindet. Schon 2015 erfolgte der erste Download, seither nutzen Karlsruher, aber auch Besucher die App, um ihr Geschichtswissen aufzubessern.

    Teilhaben statt zuschauen dank Smart Gouvernement in Karlsruhe

    Ein interaktives Stadtgespräch und Teilhabe bei neuen Plänen sind zwei entscheidende Merkmale für die Smart City Karlsruhe. Über ein extra dafür entwickeltes Bürgerbeteiligungsportal haben Karlsruher die Möglichkeit, Informationen über alle bereitgestellten Beteiligungsprojekte zu erhalten. Im direkten Austausch mit dem Oberbürgermeister dürfen Fragen gestellt oder Tipps und Ideen für die Weiterentwicklung unterbreitet werden.

    Um das Lebensgefühl in der Stadt aufrechtzuerhalten, kann mithilfe von "KA-Feedback" jederzeit Kritik an Mängeln geübt werden. Ob die Straßenbeleuchtung ausfällt, der Kinderspielplatz vermüllt ist oder Schlaglöcher die Straße ruinieren – dank interaktiver Bürgerhilfe kann die Stadt schnell reagieren und das Wohlbefinden der Menschen steigern.

    Tipp: Um die Meldefunktion zu nutzen, braucht es keine mobilen Daten. Das bereitgestellte KA-WLAN ist kostenlos verfügbar und kann von mehr als 100 Hotspots abgerufen werden. Eine Begrenzung gibt es dabei nicht, WLAN ist immer da und kann zum Arbeiten, aber auch zum gemütlichen Surfen oder die Nutzung der KA-Apps verwendet werden.

    Immer gut unterwegs dank smarter Mobilität in Karlsruhe

    Stockender Verkehr und keine Parkmöglichkeit mehr? Über das Online-Mobilitätsportal haben Karlsruher Bürger die einmalige Möglichkeit, jederzeit den Überblick zu behalten. In ganz Deutschland gibt es kein vergleichbares Konzept. Das Portal beantwortet in Echtzeit folgende Fragen:

    • Wie ausgelastet ist das Wunschparkhaus?
    • Wann fährt die nächste Bahn?
    • Wann kommt der Bus?
    • Wo gibt es Staus?
    • Wie fließt der Verkehr (dreiminütiges Update)?
    • Ist ein E-Scooter in der Nähe frei?

    Bis Ende 2020 punktete Karlsruhe zudem mit dem Mobilitätsprojekt in der Region, die App zeigte Verbindungen in den Bereich des mittleren Oberrheins. Auch wenn das Pilotprojekt beendet wurde, konnte es in den Top 3 des deutschen Nachhaltigkeitspreises halten.

    Innovative Reallabor Smart East im September 2023 abgeschlossen

    2021 fiel der Startschuss für ein Projekt, das in Karlsruhe Einfluss auf die Zukunft hat. Ein Zusammenschluss aus Energie-, IT- und Forschungsunternehmen setzten sich zum Ziel, innerhalb von drei Jahren ein Smart-Quartier auf die Beine zu stellen. Mithilfe von Smart Metern wurden die Bestandsgebäude digitalisiert und in einem effizienten und quartiersbezogenen Energiemanagement vernetzt. Nachdem im September 2023 das Ende gekommen war, zeigte sich, dass das Projekt erfolgreich war. Diese Ziele wurden dabei unter anderem erreicht:

    • Co2-Ausstoß um 17 % reduziert
    • Ausbau von Photovoltaik
    • 46 neue Ladepunkte
    • Gründung und Entwicklung von Smart Charging und Mieterstrom
    • Erfassung sämtlicher Energieströme in Echtzeit
    • Gewinnung von EU-Fördergeldern

    Obwohl die erste Phase beendet ist, löst sich die Smart East Community nicht auf. Stattdessen geht bereits das nächste Projekt an den Start. Als Projekt der EU-Kampagne "WeForming" soll Smart East zum Netzstabilisator werden. 

    Fazit: Smartes Karlsruhe: Ein Konzept zum Wohlfühlen für Mensch und Umwelt

    Smart Cities gelten als wichtiger Bestandteil einer modernen Zukunft und am Beispiel von Karlsruhe können sich selbst große Städte wie Berlin eine Scheibe abschneiden. Anstatt lange nur zu planen, setzt man in Karlsruhe auf Aktivität. Immer neue Pilotprojekte dienen dazu, die Auswirkungen zu messen und Konzepte zu optimieren. Ein gutes Beispiel ist das Projekt "smarter Friedrichsplatz", das für mehr Klimafreundlichkeit inmitten einer Stadt steht.

    Mithilfe von Sensoren wird die Feuchtigkeit im Boden gemessen und direkt an die Stadtwerke übertragen. Diese erkennen mit einem Blick, ob Gießbedarf vorhanden ist. Wenn nicht, sparen sich die Landschaftsgärtner nicht nur eine Strecke, sondern reduzieren gleichzeitig den Wasserverbrauch. Das ist nur eines von vielen Beispielen, bei denen Karlsruhe Vorreiter der Region ist.

    Möglich wird diese Art der Innovation durch die Bereitschaft zu engem Teamwork. Stadtwerke, Umweltamt, IT-Amt und Open Knowledge Lab haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. Damit auch die Bürger nicht außen vor bleiben, werden sie im Sinne des Open-Data-Konzepts umfassend über alle Schritte informiert.

    Obwohl Karlsruhes Wandlung noch nicht am Ende angekommen ist, gehört die Stadt zu den wichtigsten Vorreitern in Sachen smarter City-Technologie. Bürger dürfen sich auf offene Dialoge und permanente Weiterentwicklung freuen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden