Wie gesund sind Abführmittel?
Pauschale Aussagen lassen sich über Abführmittel kaum treffen. Immerhin gibt es künstlich hergestellte Wirkstoffe sowie natürliche Laxanzien. Auch Unterschiede in der Wirkungsweise und -intensität gibt es. Eines ist jedoch sicher: Abführmittel helfen gegen Verstopfung.
Wer unter Verstopfung leidet, sollte es zunächst immer mit natürlichen Wirkstoffen versuchen. Man spricht hierbei auch von Quellstoffen, zu denen Weizenkleie, Flohsamenschalen und Leinsamen zählen. Sie saugen sich mit Wasser voll und quellen dadurch auf. Im Darm sorgen die Quellstoffe schließlich zu einem weicheren und voluminöseren Stuhl. Dieser erhöht den Druck auf die Darmwand und regt die Darmtätigkeit an. Die Verstopfung wird gelöst. Ebenfalls physikalisch wirken salinische Abführmittel. Über eine erhöhte Salzkonzentration ziehen sie Wasser aus dem umliegenden Gewebe in den Darm, wodurch der Kot schnell und stark aufquillt.
Eine weitere Art der Abführmittel sind isoosmotische Wirkstoffe. Diese haben eine hohe Wasserbindungsfähigkeit und erhöhen ebenfalls das Stuhlvolumen. Osmotische Wirkstoffe hingegen, zu denen Lactose, Lactulose und Sorbitol zählen, fördern die Vermehrung von Darmbakterien. Diese wiederum regen die Darmtätigkeit an.
Vorsicht ist jedoch bei hydragogen und stimulatorischen Abführmitteln geboten. Zwar können die jeweiligen Wirkstoffe sowohl natürlichen als auch chemischen Ursprungs sein, doch die Darmbewegung wird in jedem Fall massiv gefördert. Zu häufig eingenommen oder zu hoch dosiert können die Nerven im Verdauungstrakt überreizt werden. Außerdem besteht das Risiko auf eine Abhängigkeit. Daher ist es empfehlenswert, solche Abführmittel nur unter ärztlicher Aufsicht zu sich zu nehmen.
Welche Risiken bergen Abführmittel?
Bei Abführmitteln kann eine gewisse Abhängigkeit entstehen. Zu einer solchen Abhängigkeit kommt es jedoch nur bei einer langfristigen Einnahme. Der Verlust von Elektrolyten spielt dabei eine essenzielle Rolle.
Stellt der Körper einen Elektrolytverlust fest, der aus der häufigen Einnahme von Abführmitteln resultieren kann, ist das für ihn ein Anzeichen dafür, dass der Nahrungsbrei den Darm zu schnell passiert. Die Folge: Er drosselt die Verdauung – es passiert also genau das, was man ursprünglich verhindern sollte. Viele greifen in diesem Moment erneut zu Laxanzien, wodurch man in einen regelrechten Teufelskreis gerät.
Grundsätzlich gilt es, bei einer chronischen Verstopfung die Ursache dafür abzuklären. Im schlimmsten Fall steckt eine Krankheit dahinter, es kann aber auch sein, dass man sich einfach nur falsch ernährt und in der Folge die Ernährung umstellen sollte.
Welches Abführmittel eignet sich am besten?
Jeder Körper ist anders und somit verträgt auch jeder Mensch etwas anderes besser als jemand anders. Außerdem sollte ein Abführmittel immer entsprechend den Beschwerden gewählt werden. Bei einer akuten Verstopfung sollte man zunächst auf natürliche Wirkstoffe und Hausmittel zurückgreifen. Allerdings gilt es hier, Geduld an den Tag zu legen. Quellstoffe brauchen in der Regel etwas länger, um zu wirken.
Schaffen sie keine Abhilfe, so sollte das nächststärkere Abführmittel ausprobiert werden. Ob man ein Abführmittel verträgt oder nicht, hängt von individuellen Gegebenheiten ab. Hat man beispielsweise eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen einen der enthaltenen Wirkstoffe, sollte man von der Einnahme absehen. Auch wenn starke Nebenwirkungen auftreten, sollte man auf ein anderes Produkt zurückgreifen. Sowohl in der Apotheke als auch beim Arzt finden Betroffene die entsprechende Beratung.
Welche Hausmittel helfen gegen Verstopfung?
Wem bei dem Gedanken an Abführmittel nicht ganz wohl ist, kann auch auf natürliche Hausmittel zurückgreifen. Immerhin gibt es Verdauungsbeschwerden nicht erst seit der Erfindung von chemischen Laxanzien. Viele der früher häufig verwendeten Hausmittel sind auch heute noch effektiv und wirksam. Flohsamenschalen, Leinsamen und Weizenkleie wurden bereits angesprochen. Wer auf diese Hausmittel zurückgreifen möchte, sollte darauf achten, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. So lässt sich die Verstopfung gut lösen.
Ein weiteres beliebtes Hausmittel gegen Verstopfung sind getrocknete Pflaumen. Diese können zunächst in Wasser eingeweicht und dann verzehrt werden, aber auch kleingeschnitten in Müsli und Co. erfüllen sie ihren Zweck. Was Trockenpflaumen so wirksam macht, ist ihr hoher Gehalt an Ballaststoffen. Dadurch wird die Darmtätigkeit auf natürlichem Wege angeregt.
Wer all diese Hausmittel nicht zur Hand hat, kann auch auf warmes, gesalzenes Wasser zurückgreifen. Hierfür wird ein Glas Wasser erhitzt, sodass es lauwarm wird. Nun versieht man es mit etwas Salz und trinkt die Mischung am besten auf nüchternen Magen. Dieses Hausmittel löst den Entleerungsreiz des Darms aus und hilft aktiv gegen eine Verstopfung.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Abführmittel. Wichtig ist, dass man es zunächst auf natürlichem Wege versucht, die Verstopfung zu lösen. Gelingt dies nicht, kommen Laxanzien zum Einsatz. Grundsätzlich sind diese nicht schädlich, dennoch gilt es bei der Einnahme einiges zu beachten, um beispielsweise nicht in eine Abhängigkeit zu geraten. Im Zweifelsfall ist der Gang zum Arzt empfehlenswert.