Banda Bassotti nehmen ihre Hörer mit auf die musikalische Reise durch die linke Widerstands-Geschichte, angefangen bei den italienischen Partisanen-Kämpfen, über das Baskenland und Spanien, Stalingrad, El Salvador und Cuba bis hin nach Chile. Selbst das irische Eiland wird nicht ausgespart. Neben bekannten Klassikern wie "Guantanamera", "Nicaragua Nicaraguita", "El Pueblo Unido Jamas Sera´ Vencido", "El Paso Del Ebro" oder "Fischia Il Vento", der bedeutendsten italienischen Partisanen-Hymne - sieht man einmal von "Bella Ciao" ab, dem sich Banda Bassotti in der Vergangenheit ebenfalls angenommen haben - sind auch einige weniger bekannte Stücke vertreten.
Der CD-Tipp von Patrick Wurster
Wer allerdings auf einen Mitgröhl-Kracher im Stile von "Luna Rossa" hofft, wird feststellen müssen, dass Banda Bassotti längst einen etwas anderen Kurs eingeschlagen haben. Drei Akkorde, lieblos dahingeschrubbt, das machte gegen Ende der 80er den Charme dieser Musik aus und der hielt sich bis in jene Tage, da hierzulande der "Schlachtrufe BRD"-Sampler in jeder gut sortierten Alternativ-CD-Sammlung sein Plätzchen sicher hatte. Vorbei. Ska lautet das Zauberwort, das die linke Szene derzeit dominiert, da machen Banda Bassotti keine Ausnahme.
Doch es hat schon etwas, die alten Arbeiterlieder im neuen musikalischen Ska-Punk-Kleide zu hören; sogar soviel, dass zwangsläufig spärlich vertretene innovative Elemente überhaupt nicht negativ ins Gewicht fallen. Zumal zahlreiche Gastmusiker - unter anderem Lou Watts und Alice Nuits von Chumbawamba - ihr Scherflein zum unnachahmlichen Banda Bassotti-Sound besteuern, der nach wie vor ob allen Ska und Reggae-Einflüssen auch die rotzigen E-Gitarren-Klänge nicht zu kurz kommen lässt. Themenbedingt sind bei einigen wenigen Stücken, wie etwa "Go On Home British Soldiers" oder dem "Sam Song", erstmals irische Folk-Einflüsse zu vernehmen. Aber auch Spanisch, Englisch, Russisch und sogar Jiiddish werden angestimmt.
Wer des Nachts unter der Flagge des Comandante vom sozialistischen Weltfrieden träumt, dürfte mit den Hymnen der römischen Panzerknacker längst bestens vertraut sein. Doch auch all jene, die sich nicht uneingeschränkt zu den "Berufs-Linken" zählen, sollten dem musikalischen Manifest des Internationalismus, der Solidarität und des Antifaschismus eine echte Chance einräumen.