Und das Wort Kollektiv ist nicht umsonst bemüht, denn ein Blick auf die an "Songs For The Deaf" Beteiligten, raubt einem den Atem. Beinahe scheint es so, als würde die Musikprominenz Schlange stehen, um auch einmal auf einem Album der Queens Of The Stone Age beteiligt zu sein. Doch auch hier beweisen die Mannen um die Stoner-Rock-Legenden Josh Homme und Nick Oliveri, dass sie alles andere als eine normale Rockband am Start haben. Am Schlagzeug hat kein geringerer als Dave Grohl, Kopf der Foo Fighters und einst Drummer bei Nirvana, Platz genommen. Den ohnehin schon knappen Platz am Mikro - neben Gitarrist Homme beweist seit jeher Weirdo-Basser Oliveri sein Talent als grandioser Shouter - teilen sich die beiden auf "Songs for The Deaf" mit Mark Lanegan, ehemaliger Frontmann der leider verblichenen Seattle-Legende The Screaming Trees.
Soviel Güte muss zwangsläufig zu Großem führen. Schon seit Monaten raschelt es gewaltig im Blätterwald ob der nahenden musikalischen Offenbarung. Und nun endlich ist es soweit. Mit weit aufgerissenen Mündern und ungläubigen Staunen darf der geneigte Hörer erleben, wie in der heimischen Stube dank der Stereoanlage die Wüste zum Leben erwacht. Und das mit einer Urgewalt, die einen sprachlos macht. Wahnsinnige Gitarren-Sounds, die bereits seit Kyuss-Tagen etablierten wummernden Bässe, harmonische Gesänge, die es sich erlauben können, auch einmal ins Atonale auszuufern und immer wieder Musik, wie sie wohl zur Zeit nur die Queens Of The Stone Age machen können. Das ist das neue Evangelium für die Rockmusik des neuen Jahrtausends. Absoluter Höhepunkt ist das von Mark Lanegan und Josh Homme gesungene "God Is In The Radio".
Doch halt. Hier von Höhepunkten zu sprechen, geht eigentlich gar nicht. Denn 15 Songs lang gibt's Musik für die Ewigkeit. So viel Pathos muss da schon sein. Denn zum Abschluss sei erwähnt, dass auf "Mosquito Song" ein gewisser Dean Ween die Lagerfeuerklampfe zupft. Nun aber Schluss. Gehet hin und höret selbst.