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De-Pop auf Albenlänge: Königwerq und ihr lang ersehntes Debüt

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De-Pop auf Albenlänge: Königwerq und ihr lang ersehntes Debüt

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    Erst seit Januar 2003 sind Sängerin Dania König, Mathias Kiefer (Gitarre), Nico Schnepf (Keyboards), Michael Paucker (Bass) und Carl-Michael Grabinger (Schlagzeug) auf dem gemeinsamen Erfolgs-Weg. Und von der südwestdeutschen Newcomer-Band bis zum Geheimtipp für den Vorentscheid zum "Eurovision Song Contest" war es ein vergleichsweise kleiner Schritt: Knapp anderthalb Jahre liegen zwischen der ersten Probe und dem "Arena Of Sound"-Auftritt in Stuttgart vor 40.000 Besuchern (ka-news berichtete).

    Verspielter Sprachwitz und unaufdringliche Pop-Poesie

    Nun legt die Band aus Mannheim mit der Linkenheimer Frontfrau ihr Debüt-Album "Königwerq" (Polydor/Universal) vor, mit 13 von massig Live-Auftritten größtenteils bestens bekannter Songs. Da gesellen sich 70er-Jahre-Remiszenzen, etwa das sommerbeseelte "Mann im Mond", zu herzzerreißenden Balladen ("Tag aus Glas"), versetzt mit einigen heiteren Up-Tempo-Nummern wie der zeitgleich zum Album erschienenen Single Nummer drei mit dem wegweisenden Titel "Zukunftsmusik".

    Abgenutzte Klischees meiden, statt dessen spannende, weil ungewohnte Bilder mit verspieltem Sprachwitz kreieren, die Lieder in unaufdringliche Pop-Poesie verpacken, so das Text-Credo. Doch einmal mehr erhält der Königwerq-eigene Sound seinen unverwechselbaren Schliff erst durch Danias wunderbaren Gesang. Höhepunkt des Albums ist zweifelsohne "Vergib mir", das sich mit seinen Streichern von ganz sanft zu opulent heraufarbeitet.

    Viele Songs finden im Gehör einen längst geschlagenen Pfad

    Sicher hätte es gerade den flotteren Nummern ("Leben") nicht geschadet, Mathias Kiefer und seinem erstklassigen Gitarrenspiel ein wenig mehr (Klang)-Raum zu gewähren; und zumindest die Hookline des ein oder anderen Songs - allen voran "Zukunftsmusik" - finden im Gehör einen längst geschlagenen Pfad. Tragisch ist das nicht, schmälert allerdings das "Aha"-Erlebnis. Doch wenn es den Königwerqern gelingt, ihrem fast schon zu perfekten Sound künftig ein wenig die Sterilität zu nehmen, die ein oder andere dreckige Kerbe versetzen - dann wären wir schon verdammt nahe dran an echter Zukunftsmusik.

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