Vielleicht hat der Verfasser dieser Zeilen jüngst auch in Hamburg inseriert, denn wie aus dem Nichts tauchte dort vor gar nicht langer Zeit eine junge Dame namens Janina in der Szene auf und die prescht dieser Tage auf ganz leisen Saiten mit ihrem Debüt "Yeah Yeah" (Ahuga/Goodlife Records/Pängg) nach vorn.
Der CD-Tipp von Patrick Wurster
Eine handelsübliche klassische Gitarre und ihre Stimme - mehr braucht die 21-Jährige nicht. Ja, minimalistische Instrumentierung ist fast schon Pflicht bei einem so markanten Organ. Textlich originell und musikalisch eingängig singt Janina sodenn "Aus dem Leben einer Freundin", prangert die Grosstadtanonymität mit "Falschen Fragen" an oder postuliert den Grasautomaten als letztes Versäumnis der Überflussgesellschaft. Was soll man auch machen, falls "Nachts um halb drei" plötzlich das Dope ausgeht und der Dealer des Vertrauens längst Feierabend hat?
Und wenn's überhaupt noch eines Gütesiegels bedurft hätte, dann diesem: "Götz Widmann-geprüft". Der Ex-Joint Venture war von Janina derart begeistert, dass er sie bis dato zweimal mit auf Tour nahm und ihr nun sogar die Produktion des Debütalbums spendierte. Doch Widmanns-wild will's im Laufe der 14 Tracks (inklusive des sehr stimmigen Björk-Covers "Unison") irgendwie nicht werden; ganz gleich ob deutsch oder englisch, ob Studioaufnahme oder Live-Session. Janina zieht es eben vor, sehr behutsam mit ihrem Instrument umzugehen. Doch das tut sie mit einem Song für Song spürbaren Temperament, das einfach fesselt! Janina rockt. Yeah Yeah Yeah!