Die reinen Fakten sind schnell zusammengefasst: Hin- und Rückspiel gegen die Heidelberger gewonnen, am Ende mit den knapp 200 Karlsruher Fans auch im OSP die La-Ola gefeiert und den achten Platz erfolgreich verteidigt.
Dabei hat die Karlsruher Mannschaft eine wunderbare erste Halbzeit gespielt, ehe man im dritten Viertel die Nerven des mitgereisten Anhangs gewaltig strapazierte, um das Spiel mit einem Run in den ersten Minuten des letzten Viertels für sich zu entscheiden. Als die letzten Sekunden auf der Uhr runtergezählt wurden, nahm Martin Samarco nicht mehr den Wurf, sondern jubelte kurz in Richtung Karlsruher Fans, ehe die Sirene den Sieg endgültig besiegelte.
Es war ein zerfahrenes Spiel in den Anfangsminuten. Die BG fiel mit schlechter Wurfauswahl, die Heidelberger mit Fehlern im Spielaufbau auf. Zwar gelangen Sanijay Watts schnell die ersten Punkte zum 2:0 für Heidelberg, doch dann dauerte es ein wenig, bis Michael Stockton auf Seiten der Karlsruher mit dem 2:3 den ersten erfolgreichen Versuch der Gäste für sich verbuchen konnte.
Auf dem Parkett ging es recht intensiv zur Sache. Justin Howard und Björn Schoo wurden recht früh von den Schiedsrichtern ermahnt, Justin Moore kassierte in den ersten zehn Minuten zwei Fouls, und dass die BG mit einem vier-Punkte Vorsprung in den zweiten Spielabschnitt startete, war einem großen Moment von Rouven Roessler zu verdanken, der seinen Versuch von Außen zum 16:20-Viertelendstand gekonnt verwandelte.
Das zweite Viertel begann mit einem starken Auftritt von Martin Samarco, der nicht nur die Punkte zum 16:22 machte, sondern auch noch das "and one" sicher verwandelte. Domonic Jones stand dem in nichts nach und legte auf gleiche Art und Weise zum 18:26 nach.
Roessler erwischt starken Tag
Uwe Sauer wartete noch ein wenig ab, doch als es nach 3:18 Minuten im zweiten Viertel 22:34 stand, nahm er seine Auszeit. Brachte letzten Endes wenig, denn die BG zeigte sich in diesem Viertel deutlich überlegen und ging mit einem soliden 14-Punkte-Vorsprung beim Stand von 34:48 in die Kabine. Vorher wandte sich Martin Samarco allerdings noch einmal mit anfeuernden Gesten an den zahlreich angereisten Karlsruher Anhang, was mit dem entsprechenden Applaus belohnt wurde.
Aus Karlsruher Sicht war es eine gelungene Halbzeit, wobei auffiel, dass das Reboundverhältnis doch recht deutlich an den USC ging, dem allerdings an der Freiwurflinie bei 58 Prozent bisweilen die Nerven versagten. Kapitän Rouven Roessler schien einen starken Tag erwischt zu haben, war zur Halbzeit mit 17 Punkten bester Scorer und zeigte sich auch bei den Rebounds sehr aktiv.
Im Gegensatz zu Uwe Sauer konnte Torsten Daume auch mit der Freiwurfquote seiner Jungs sehr zufrieden sein: Siebenmal wurden sie an die Linie gezwungen und sechsmal trafen sie.
BG bricht im dritten Viertel komplett ein
Im dritten Viertel zeigten sich die Heidelberger durchaus gewillt, das Spiel nicht ab zu schenken. Bei 49:61 Auszeit Torsten Daume, nachdem die Defensive zu viele Lücken auswies. Gerade Sanijay Watts ließ die BG-Defensive oft gar nicht gut aussehen. Der USC arbeitete sich zwischenzeitlich auf 51:61 heran.
Dann wurde Roessler gefoult, es gab Einwurf für die BG an der Seitenlinie. Stockton nahm einen Versuch, der bei den Heidelbergern landete, und Paul Zipser machte mit einem "and one" das 54:61. Dramatische Gesten kamen dann kurz danach von Oliver Komarek, der zum 56:61 traf. Der Heidelberger 11:0-Lauf wurde lediglich von einem Freiwurf Rouven Roesslers unterbrochen.
Ganz besonders bitter neben dem abgegebenen dritten Viertel und dem auf drei Punkte geschmolzenen Vorsprung von 60:63 waren am Ende die letzten Punkte des USC aus Karlsruher Sicht: Markus Hübner verpasste beim letzten verworfenen Freiwurf der Heimmannschaft den sicheren Rebound und gestattete Watts die Punkte zu einem doch noch spannenden Finale.
Samarco behält die Nerven
Nach zwei Minuten hatte die BG im letzten Viertel aber dann doch wieder für die richtigen Kräfteverhältnisse gesorgt: Mit 62:72 legte man einen 9:0-Lauf hin, zog wieder auf zehn Punkte davon. Roesslers Dreier zum zwischenzeitlichen 67:80 setzte ein weiteres Zeichen.
Dann folgte allerdings ein 6:0-Lauf des USC Heidelberg, der Daume zu einer weiteren Auszeit zwang. In der Folgezeit gelang offensiv wenig: Erst verwarf Williams seinen noch ausstehenden Freiwurf, dann traf Howard auf der Gegenseite von seinen zwei Freiwürfen lediglich einen, ehe Komarek auf 75:81 verkürzen konnte.
Samarco behielt danach an der Linie die Nerven und stellte den alten Abstand wieder her. In den letzten zwei Minuten wurde die Uhr immer wieder mit Fouls angehalten, was den USC aber nicht mehr in Schlagweite bringen konnte. Jerrel O Williams hatte darüber hinaus mit seinem fünften Foul Platz auf der Bank genommen.
Spitzenspiel gegen MBC am kommenden Freitag
Den letzten Punkt der Partie markierte Samarco wieder von der Freiwurflinie, ehe ein Schrittfehler des verunsichert wirkenden Sargent den Karlsruhern Profis in den letzten Sekunden noch einmal Ballbesitz bescherte, den diese aber nicht mehr ausspielen wollten.
Für die Begegnung mit dem MBC am Freitag, 16. März, hat sich die BG das Prädikat "Spitzenspiel" hart erarbeitet: Dann spielt der Rückrunden- gegen den Tabellenersten. Die BG geht mit der Bilanz von fünf Siegen in Serie bei zuletzt acht gewonnenen Heimspielen an diese Aufgabe.
Ein so "überhebliches" Viertel wie das nach der Halbzeit in Heidelberg wird man sich gegen diesen Gegner allerdings nicht noch einmal leisten können, will man den eingeschlagenen Kurs weiter fortführen.
Punkte BG Karlsruhe: Roessler 28/6, Samarco 27/3, Howard 13, Jones 9/2, Stockton 7/1, Moore 3.