Mindestens 76 weitere wurden nach Berichten der irakischen Nachrichtenagentur Aswat Al-Irak bei dem Anschlag verletzt, als der in einem Auto versteckte Sprengsatz explodierte. Neun Menschen kamen bei einem Selbstmordanschlag am Donnerstag in der Ölstadt Kirkuk im Norden des Iraks ums Leben.
Das mit Sprengstoff beladene Auto sei neben einem beliebten Restaurant in Bagdads überwiegend von Schiiten bewohntem Stadtteil Al-Schula geparkt gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die umliegende Gebäude seien schwer beschädigt worden. Außerdem seien elf Autos ausgebrannt. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Es gebe kein erkennbares militärisches Ziel, sagten Ärzte in Bagdad. Das Attentat ereignete sich zur Stoßzeit, als viele Menschen zum Einkaufen in den Straßen waren.
Die neun in Kirkuk getöteten Mitglieder einer sunnitischen Miliz gehörten einem der sogenannten Erweckungsräte an, die mit der irakischen Regierung und den US-Truppen im Kampf gegen das Terrornetzwerk El Kaida zusammenarbeiten. Sie hatten sich gerade versammelt, um ihren Sold entgegenzunehmen. Diese Situation hatten Terroristen wiederholt zu tödlichen Anschlägen gegen Mitglieder dieser Milizen genutzt.
Die Stadt Kirkuk, wo ein Großteil der irakischen Ölreserven liegen, ist ein ethnischer Brennpunkt. Die nordirakischen Kurden wollen Kirkuk zur Hauptstadt eines unabhängigen Kurdenstaates machen. Die Iraker verstehen das ölreiche Zentrum dagegen als elementaren Bestandteil des Irak.