Startseite
Icon Pfeil nach unten
Archiv
Icon Pfeil nach unten

Rätselhafte Explosionen in Viernheim und Weinheim

Weinheim/Viernheim

Explosionen: Täter von Polizei umzingelt

    • |
    • |

    Mehrere Sprengkörper sind am frühen Mittwochmorgen in zwei Häusern im südhessischen Viernheim und im benachbarten Weinheim in Baden-Württemberg explodiert. Dabei wurde ein Ehepaar aus dem Wohnhaus in Viernheim leicht verletzt, ihre sieben und neun Jahre alten Kinder erlitten einen Schock.

    Täter verschanzt sich in Wohnhaus

    Der Täter, der einen Tarnanzug und eine Gasmaske trug, flüchtete in ein benachbartes Wohn- und Geschäftshaus und verschanzte sich dort. Über Notruf meldete er sich bei der Polizei und gab an, auch in diesem Haus Sprengfallen ausgelegt zu haben. Er steht in Kontakt mit der Polizei, die das Haus weiträumig abgesperrte und mit Spezialeinsatzkräften umstellt hat.

    Die Ermittler vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen den Explosionen in Viernheim und Weinheim gibt, nannten aber keine Einzelheiten. Nach Informationen des Nachrichtensenders FFH soll es um Mietstreitigkeiten gehen, der Täter habe die Sprengkörper in Weinheim etwa eine Stunde vor der Tat in Viernheim getestet. Die Polizei äußerte sich auch dazu zunächst nicht. Bei der Explosion in Weinheim wurde niemand verletzt.

    Der Beschuldigte hatte in Viernheim mehrere kleine Sprengkörper am Eingang des Einfamilienhauses gezündet und dabei erheblichen Sachschaden angerichtet. Der 32 Jahre alte Familienvater und seine 31 Jahre alte Frau wurden von umherfliegenden Splittern verletzt. Ihr Sohn und ihre Tochter erlitten einen Schock.

    Der Mann verschanzte sich ersten Ermittlungen zufolge nach seiner Flucht von dem Einfamilienhaus in seiner eigenen Wohnung, die über einem kleinen Supermarkt in dem knapp 100 Meter entfernten Mehrfamilienhaus liegen soll. Die Geschäfte und die anderen Wohnungen in dem Gebäude waren nach Polizeiangaben leer, etwa zehn benachbarte Häuser wurden evakuiert.

    "Wir haben gegen 6 Uhr einen großen Knall gehört. Dann folgten kurz hintereinander einige Schüsse", berichten Nachbarn. In welchem Verhältnis die betroffene Familie zu dem Täter steht, war laut Polizei zunächst völlig unklar. Hinweise auf sein Motiv gab es ebenfalls nicht. Ein politischer Hintergrund sei jedoch auszuschließen.

    Polizei findet Sprengstoff in Weinheim

    Nach der Explosion vor einem Wohnhaus in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) haben Sprengstoffexperten bei der Durchsuchung des Gebäudes auf dem Balkon im ersten Stock ein sprengstoffverdächtiges Paket gefunden. Das "ähnlich wie eine Zigarettenstange" aussehende Paket werde derzeit im Landeskriminalamt untersucht, teilte die Polizei mit. Derzeit sei aber noch unklar, ob oder um welchen Sprengstoff es sich handelt. Nach Angaben eines Sprechers war das Päckchen "unversehrt".

    Die Explosion am Morgen war den Angaben zufolge von einer kleineren Granate ausgelöst worden. Unterdessen hoben die Beamten die Evakuierung der umliegenden Wohnungen auf. Die Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurück. Auch die direkt nach der Explosion sicherheitshalber abgestellte Elektro- und Gasversorgung in dem Gebiet wurde wieder aktiviert.

    In Weinheim war am Morgen zwischen 5 Uhr und 5.30 Uhr vor einem Wohnhaus eine kleinere Granate explodiert. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnissen aber niemand. Die Bewohner des betroffenen Hauses sind im Urlaub.

    Laut Polizei gibt es einen direkten Zusammenhang zu der Explosion in dem etwa fünf bis acht Kilometer entfernten südhessischen Viernheim. Den Angaben zufolge verwies der mutmaßliche Täter, der am Morgen die hessische Polizei nach der Explosion anrief, auch auf die Detonation in Weinheim.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden