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Karlsruhe (dpa): KSC stürzt weiter ab - Grünes Licht für Neue

Karlsruhe (dpa)

KSC stürzt weiter ab - Grünes Licht für Neue

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    Trainer Edmund Becker mag den Tiefflug seiner Karlsruher kaum mit ansehen.
    Trainer Edmund Becker mag den Tiefflug seiner Karlsruher kaum mit ansehen.

    «Stand heute müssten wir auf jeder Position was machen», antwortete Sportdirektor Rolf Dohmen nach dem 0:1 (0:1) des KSC gegen Borussia Dortmund auf die Frage, wo sich der Tabellen-16. in der Winterpause verstärken werde. Entgegen der sonst üblichen Branchengesetze steht Edmund Becker jedoch nicht zur Disposition. Der Trainer ging mit seinen Spielern jedoch erstmals hart ins Gericht.

    «Wir habe keine Million auf dem Konto, aber wir wollen im Januar was machen. Wir werden uns was Kreatives einfallen lassen», kündigte Dohmen an. Vom Präsidium hat er Grünes Licht, wie viel Geld dem KSC für Verstärkungen zur Verfügung stehen, wollte er nicht sagen. Ein heißer Kandidat stand beim BVB nicht einmal im Kader: Giovanni Federico, der erst im vergangenen Jahr von Karlsruhe zur Borussia gewechselt war. «Wir werden uns in der Winterpause zusammensetzen», sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zur Perspektive des 28-Jährigen. «Giovanni ist immer ein Thema», meinte wiederum Dohmen.

    Ausgerechnet der im Sommer ebenfalls vom KSC nach Dortmund gegangene Tamas Hajnal bereitete vor 29 657 Zuschauern den spielentscheidenden Treffer durch Mohamed Zidan (20. Minute) vor. Dabei sah Torwart Markus Miller ganz schlecht aus. «Wir entwickeln uns immer weiter und wollen versuchen, bis zur Winterpause eine Serie zu machen», sagte der ungarische Nationalspieler. «Von der 10. Minute bis zur Halbzeit haben wir ein richtig klasse Spiel gemacht», meinte BVB-Coach Jürgen Klopp, dessen Mannschaft geistig und körperlich viel beweglicher wirkte als der chronisch angriffsschwache Gegner.

    Von der Form des Vorjahres, als der damalige Aufsteiger in der Vorrunde von Sieg zu Sieg eilte, ist der KSC meilenweit entfernt. Ausgerechnet die beiden 20 Jahre alten Youngster Stefano Celozzi und Lars Stindl waren die auffälligsten Akteure. «Ich hab' schon vor vier Wochen gesagt: In unserer Situation muss man kratzen, beißen, spucken», meinte Dohmen und fand es «ein Unding», dass ein Pressschlag des eingewechselten Stindl in der 47. Minute der erste hart geführte Zweikampf der Karlsruher war: «Ich dachte, wir klatschen noch Beifall für den Gegner.»

    Becker beklagte sich ebenfalls über das mutlose Agieren vor allem seiner erfahrenen Spieler. «Alexander Iaschwili war überhaupt nicht auf dem Platz», kritisierte er den Georgier und nahm sich auch Kapitän Christian Eichner sowie Michael Mutzel zur Brust. «Etwas verwundert» sei er schon, dass sich so mancher Routinier in dieser schwierigen Situation verstecke. «Jetzt wird es entscheidend sein, ob man hier versucht seine Haut zu retten und vor der Verantwortung davonläuft - oder Farbe bekennt».

    Ausdrücklich in Schutz nahm der Trainer Hajnal-Nachfolger Antonio da Silva, der bei den Fans völlig unter durch ist. Als der Brasilianer nach 81 Minuten vom Feld musste, klatschten die Zuschauer dem Trainer dafür Beifall - und pfiffen den Spielmacher gnadenlos aus. Doch die in der vergangenen Saison meist verwöhnten Anhänger wollen das müde und mutlose Spiel ihrer einstigen Lieblinge nicht mehr länger akzeptieren. «Das Blut ist am Kochen, die Geduld am Ende: Wann kommt endlich die Wende?», stand auf einem großes Transparent, das sie vor dem Anpfiff im Wildparkstadion ausgerollt hatten.

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