Sabine Wittwer heizte den Fans ordentlich ein (Foto: ka-news) |
Gerade die letzten Meter gestalteten sich schwierig. Ab der Erbprinzenstraße kam der Konvoi nur zentimeterweise voran. Als die Helden vom Wildpark dann das Rathaus enterten, wurden sie persönlich von Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Ministerpräsident Günther Oettinger empfangen.
20.000 Fans feierten auf dem Marktplatz ihren KSC (Foto: ka-news) |
Lange hielt sich die Mannschaft nicht auf der Rathaustreppe auf. Umgeben von Menschentrauben bahnten sich die Spieler den Weg auf den Rathausbalkon. Dort ließen sie sich von den Tausenden auf dem Marktplatz feiern. Immer wieder zelebrierten sie die Laola-Welle und stimmten zusammen mit Sabine Wittwer, der Frau des ehemaligen KSC-Profis Michael Wittwer, die KSC-Hymne an. Auf dem Marktplatz wurde es unterdessen durch einige bengalische Fackeln gefährlich. Insgesamt war die Polizei jedoch zufrieden mit dem friedlichen Verlauf der Feiern.
Manager Rolf Dohmen schreitet als einer der ersten durch die Rathauspforte (Foto: ka-news) |
Bei Fans und Verein kannte die Euphorie kaum Grenzen. "Das ist überwältigend", erklärte schlicht und ergreifend KSC-Präsident Hubert H. Raase gegenüber ka-news, "Damit hat man nicht rechnen können." Der Erfolg des KSC sei vor allem der Ruhe zu verdanken. Man wolle auch in der kommenden Saison so weiter arbeiten.
Trainer Edmund Becker mit fragendem Blick in das Foyer vor dem Bürgersaal (Foto: ka-news) |
Abwehrspieler Maik Franz war ebenfalls von der Atmosphäre in Karlsruhe berührt. "Das ist besser als alles, was wir bisher erlebt haben", so Franz nach der Feier auf dem Rathausbalkon. Und für Christian Eichner ging schlicht "ein Kindheitstraum in Erfüllung." Bei Mittelfeldspieler Michael Mutzel war die Freude nicht ohne Auswirkungen vorüber gegangen. Nach den Freudengesängen fehlte dem KSC'ler einfach die Stimme. Der von vielen gelobte Vater des Erfolgs, Trainer Edmund Becker, zeigte sich mit gewohnter, gefasster Ruhe. Dennoch, auch er wolle den Abend jetzt so "richtig genießen".
Bei der offiziellen Ansprache Fenrichs im Bürgersaal des Rathauses erklärte der OB: "Der KSC ist wieder dort, wo er hingehört: in der ersten Liga! So, wie sich die Nationalmannschaft im vergangenen Sommer in die Herzen der Menschen gespielt habe, habe es auch der KSC getan." Und abschließend gab das Stadtoberhaupt das Ziel für die Zukunft aus: "Nie mehr zweite Liga." Ministerpräsident Oettinger riss unterdessen die Mauern zwischen Schwaben und Baden nieder. "Auch die Schwaben freuen sich für den KSC mit", erklärte er vor der versammelten Mannschaft im Bürgersaal. Oettinger weiter: "Baden-Württemberg ist stolz auf den KSC."
Die KSC-Fans entzünden bengalische Fackeln auf dem Marktplatz (Foto: ka-news) |
Wie auch zuvor Fenrich, erklärte auch der Ministerpräsident, dass der KSC beim Neubau des Wildparkstadions mit Unterstützung des Landes rechnen könne: "Das Stadion kommt. Wenn nicht jetzt, wann dann?" Fenrich hatte davor erklärt, man erwarte vom KSC Lösungen der Probleme. Gemeint waren die Differenzen hinsichtlich der Höhe der Pacht für das neue Stadion.
Doch von jenen Diskussionen wollte man sich an diesem Abend nicht stören lassen. Als sich gegen halb elf die Biervorräte im Rathaus dem Ende zuneigten, zog neben vielen Gästen die Mannschaft weiter in die Karlsruher Stadthalle, um den Aufstieg gebührlich weiter zu feiern. Es wird eine lange Nacht, und der KSC wird feiern - "so lange die Sterne noch stehen" und darüber hinaus. (hok/trc/pjk)