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Becker wird von seiner Mannschaft im Stich gelassen

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Becker wird von seiner Mannschaft im Stich gelassen

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    Bild für KSC-Kolumne von Matthias Dreisigacker
    Bild für KSC-Kolumne von Matthias Dreisigacker Foto: Carlos Andres

    Auslöser war die Videoaufzeichnung der ARD-Berichterstattung über dieses Spiel, in der Reporter Eberhard Stanjek den Spielausgang ausschließlich an Fehlern der Münchner, jedoch nicht an der tadellosen Leistung der Karlsruher festmachte.

    Hieran konnte man sich am Wochenende erinnert fühlen, als der KSC nach dem Seitenwechsel neuerlich einen couragierten Auftritt hinlegte, den Bayern mehr aus eigener Kraft, und weniger aus deren Schwäche, erhebliche Schwierigkeiten bereiten und sogar fast noch ausgleichen konnte.

    Das Fazit sollte daher für alle lauten: Nichts, aber auch gar nichts ist schon vorbei! So tritt kein Absteiger an, schon gar nicht eine Mannschaft, die nicht mehr an sich glaubt und jeder nur noch auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.

    Gerade die Führungsspieler schwächeln

    Dabei ist es für Trainer Edmund Becker seit Monaten nicht einfach. Es ist bekannt, dass gerade er aus guten Gründen auf einen eingespielten Stamm vertraut. Von diesen unbedingten Stammspielern bringen jedoch nur die wenigsten Anwärter auf eine unbestrittene Position in der Stammelf jene konstante Leistung, die eine Mannschaft und ihr Spiel zu tragen vermag.

    Bis auf Edmond Kapllani, dem nach nur wenigen Spielen der Hinserie 2007/08 vielleicht zu früh das Vertrauen entzogen wurde, der daraufhin unprofessionell den Kopf hängen ließ und noch nicht einmal an einem monatelang dilettierenden Joshua Kennedy vorbeikam, und Timo Staffeldt, dem mehr Zutrauen von außen vielleicht gutgetan hätte, erscheint hierbei kein Problem durch den Trainer hausgemacht.

    Es ist bedauerlich, dass es gerade Führungsspieler wie Christian Eichner, Michael Mutzel, Andreas Görlitz, Massimilian Porcello oder Markus Miller waren und sind, die aus unterschiedlichen, auch verletzungsbedingten Gründen ein zuverlässiges Niveau seit Langem nicht mehr erreichen. Auch sind fleischgewordene Enttäuschungen wie Marco Engelhardt, Giovanni Federico, Christian Timm, Stefan Buck, Martin Stoll und Tim Sebastian zu benennen.

    Aller Ehren wert

    Was sie sich, den Verantwortlichen und den Zuschauern versprachen, konnten sie bislang nicht dauerhaft einhalten. Hierbei kann sich keiner aus dieser Riege darüber beklagen, nicht ausreichend Bewährungsmöglichkeiten erhalten zu haben. Dass sie diese nicht genutzt zu haben und ihr Können zu zeigen nur sporadisch in der Lage waren, ist für einen Verein wie den KSC leider nur schwer zu schultern.

    Dass es dem KSC trotz dieser Schwachpunkte gelingt, sich in der Bundesliga wettbewerbsfähig zu geben und am Erfolg sehr häufig nur um Haaresbreite vorbeizuschrammen, ist bewundernswert.

    Denn mit diesen Voraussetzungen derart respektabel zu arbeiten, war für die Verantwortlichen nicht nur in den jetzigen Zeiten als Bundesligist, sondern auch schon in den Jahren in der Zweiten Bundesliga aller Ehren wert.

    Dennoch, oder besser gerade deshalb, sollten Präsidium, Trainer und einige ihnen äußerst aufdringlich wohlgesinnte Vertreter der Medien den Kritikern und Zweiflern etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und widerstrebende Meinungen nicht pauschal als von Eigeninteresse gesteuert oder destruktiv verurteilen. Denn diese gemeinsame Haltung braucht es, um für die sicher noch mögliche Rettung ausreichend Fahrt aufzunehmen.

    Der Autor ist Herausgeber und Chefredakteur von "Auf, Ihr Helden! Magazin für Fußballzeitgeschichten" (www.heldenmagazin.de). Dreisigackers KSC-Kolumne "Nachspielzeit" erscheint wöchentlich bei ka-news.de.

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