Becker vertraute bei der Heimpremiere auf die gleiche Anfangself, die schon gegen Nürnberg gestartet ist. Ähnlich, wie gegen die Franken, hatten die Blau-Weißen auch im eigenen Stadion gehörige Startprobleme und wieder das Glück, dass der Gegner, dies nicht nutze. Bereits in der zweiten Minute stockte den Fans der Atem, als Torwart Markus Miller den Ball nach einem Freistoss nicht festhalten konnte und die Badener den Ball nur mit Mühe aus dem Strafraum bekamen.
Der Spielbericht von Philipp Schätzle
Besonders bei Bällen von Außen herrschte noch reichlich Unordnung in der Karlsruher Hintermannschaft, so auch als Christian Eichner in der 7. Minute im eigenen Strafraum über eine Flanke säbelte und Christian Timm nur mit Mühe den einschussbereiten Arnold Bruggink blocken konnte. "Wir hatten heute eine nervöse Anfangsphase. Das hatte auch mit der riesigen Erwartungshaltung zu tun", so Becker. "Nach einer Viertelstunde sind wir besser ins Spiel gekommen."
Nach 15 Minuten kam der KSC das erste Mal gefährlich vor das Tor der 96er, doch der Schuss von Kapllani wird geblockt. Minuten später brennt es wieder lichterloh im Strafraum der Gäste, die den mit Mühe aus der Gefahrenzone bringen. Der KSC hat jetzt mehr vom Spiel, steht sicherer in der Defensive und fährt auch den ein oder anderen Angriff.
Mike Hanke lässt die Gäste erstmals jubeln
In der 37. Minute war es dann soweit. Maik Franz erzielte den ersten Erstligatreffer seit neun Jahren. Tamás Hajnal brachte einen Freistoß, denn Christian Timm erzwungen hat, hoch vors Tor. Dort rappelte sich Franz auf, nachdem er erst gefallen war und köpft den Ball vollkommen unbedrängt von ins Netz. Bis zur Pause konnten dann die Blau-Weißen ihre Führung ohne Mühen verteidigen.
Hannover machte nach der Pause deutlich mehr Druck. Der Raum, der sich dadurch bot, wurde gleich von Kapllani, der über außen marschiert und Hajnal in der Mitte bedient. Mit Mühe konnten die Gäste das dritte Saisontor des Neuzugangs verhindern. Auf der anderen Seite schepperte es dagegen. Mike Hanke erzielte in der 55. Minute den Ausgleich für die Niedersachsen - fast eine Kopie des 1:0.
Balitsch dreht die Partie
Hannover drückte weiter, während die Karlsruher sich aufs Kontern verlegen und immer wieder blitzschnell nach vorne spielen. Doch in letzten Anspiel fehlte dann die Genauigkeit. In der 70. Minute forderten die Zuschauer dann Elfmeter, als Timm im Strafraum umgerempelt worden ist. Doch die Pfeife von Schidsrichter Drees blieb stumm.
Klingeln tat es dann wieder im Tor der Karlsruher. Michael Mutzel verlor in der 75. Minute leichtfertig in der Vorwärtsbewegung den Ball. Dann ging es schnell. Hannover überlief die nach vorne rückende KSC-Abwehr und Torwart Miller hatte dann noch das Pech, dass ihm der Schuss von Balitsch durch die Hosenträger ins Tor flutschte. Die Partie war gedreht. Zurecht. Der KSC strahlte nahezu die gesamten 90 Minuten keine Torgefahr aus und kamen nur nach Gästefehlern zu Chancen.
Becker war nach der Partie die Enttäuschung deutlich anzumerken: "Wir müssen unsere Fehlerquote im Spielaufbau minimieren. Heute haben wir zu viele einfache Ballverluste produziert, die werden in der Ersten Liga sofort bestraft." Nächsten Samstag gehts für die Badener zum Auswärtsspiel nach Leverkusen. Bis dahin sollten zumindest die Anfangsprobleme abgestellt sein.