Dazu wurden jeweils eine Pizza Schinken und ein Salat Nizza bestellt. Wie der WKD ausdrücklich betont, landeten die Pizzen aber nicht in "hungrigen WKD-Mägen", sondern beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Karlsruhe. Gleichzeitig führten Beamte bei den Lieferanten eine Betriebskontrolle durch, bei der sie besonderes Augenmerk auf jene Lebensmittel hatten, die für Schinkenpizza und Salat Nizza Verwendung fanden.
Das Ergebnis der Aktion fiel wenig dramatisch aus: Krankheitskeime wurden in keiner der entnommenen Proben gefunden. Vier Mal musste allerdings der Salat beanstandet werden, weil er ungekühlt zum Verbraucher transportiert worden war und wegen der bereits erfolgten oder zu befürchtenden Beeinflussung kurz vor einem Verderb gestanden hatte. Allen Auslieferern wurde eine Kühlbox "verordnet", da Thunfisch eine Temperatur von sieben Grad nicht überschreiten sollte.
Schinken ist nicht immer gleich Schinken. Auch das stellte der WKD in seinem Test fest. Der nach den Leitsätzen "Fleisch" geforderte Hinterschinken wurde in 77 Prozent der Fälle ersetzt - durch Vorderschinken, Formfleischschinken oder Schinkenimitate.
Auch die Fahrzeuge mussten sich einer Begutachtung unterziehen. Dabei fanden die Beamten allerlei Interessantes: Werkzeuge, ein verschmutztes Abschleppseil, Speisereste vom Vortag. In den Betrieben wurde die unzureichende Kühlung von Zutaten wie Thunfisch, Wurst, Käse, Dressings beanstandet, die über einen längeren Zeitraum teilweise unmittelbar neben dem Herd oder dem Backofen gelagert wurden. Bei den untersuchten Lieferanten mussten in einem Fall 190 Fertigpizzen, die bei 25 Grad über mehrere Tage auf einem Lkw gelagert waren, aus dem Verkehr genommen und vernichtet werden.