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Kultur in Karlsruhe | Badischer Kunstverein: Sprache wird Handlung: Lenora de Barros im Badischen Kunstverein

Kultur in Karlsruhe | Badischer Kunstverein

Sprache wird Handlung: Lenora de Barros im Badischen Kunstverein

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    Sprache wird Handlung: Lenora de Barros im Badischen Kunstverein
    Sprache wird Handlung: Lenora de Barros im Badischen Kunstverein Foto: Ciro Coelho

    Mit To See Aloud zeigt der Badische Kunstverein in Karlsruhe die erste große Einzelausstellung der brasilianischen Dichterin und Künstlerin Lenora de Barros in Deutschland. Die Schau vereint zentrale Arbeiten aus fünf Jahrzehnten und macht die Sprache als poetischen, visuellen und akustischen Erfahrungsraum erfahrbar.

    Eine Pionierin der visuellen Poesie

    Lenora de Barros (*1953 in São Paulo) begann ihre künstlerische Praxis in den 1970er Jahren im Kontext der brasilianischen Konkreten Poesie. Seither lotet sie die Grenzen zwischen Wort, Bild, Klang und Körper aus. Ihr Werk ist geprägt vom Begriff des „Verbivocovisual“ – einer Verbindung von verbalem, vokalem und visuellem Ausdruck, die auf James Joyce zurückgeht. De Barros nutzt diesen Ansatz, um Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern als körperlich-sinnliche Erfahrung zu begreifen.

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    Foto: Felix Gruenschloss

    Zu sehen sind frühe visuelle Gedichte, experimentelle Videotexte, Soundperformances und Objekte bis hin zu aktuellen Arbeiten im öffentlichen Raum. In Poema (1979) etwa wird die Zunge zur Protagonistin eines poetischen Dialogs mit einer Schreibmaschine. Die Arbeit Mínimo Som Mínimo (1983) experimentiert mit Klangsplittern als elementaren Lauten der Sprache. Auch das Spiel wird zum Medium: In der Serie Ping-Poema (ab 1990) verwandeln sich Tischtennisbälle in Klang- und Textelemente.

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    Foto: Felix Gruenschloss

    Sprache als Widerstand und Spiel

    Neben dem Spiel mit Formen und Medien thematisiert de Barros gesellschaftliche und politische Fragen. In der Videoarbeit NÃO QUERO NEM VER (2005) verknüpft sie feministische Fragestellungen mit alltäglichen Gesten – wie dem Stricken – und reflektiert über weibliche Sichtbarkeit und Zuschreibungen. Die Ausstellung ist dabei nicht nur retrospektiv, sondern auch experimentell: In Karlsruhe werden frühe Videotexte erstmals wieder mit der Originaltechnik aktiviert, und zahlreiche Arbeiten laden zur aktiven Auseinandersetzung ein.

    Ein eigener Bereich ist de Barros’ Bibliotheksarbeit gewidmet, in der seltene Publikationen zur Konkreten Poesie, ihre eigenen Texte und historische Drucksachen einen erweiterten Kontext herstellen.

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    Foto: Felix Gruenschloss
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    Foto: Felix Gruenschloss

    Der Badische Kunstverein – Plattform für Gegenwartskunst

    Der Badische Kunstverein wurde 1818 gegründet und zählt heute zu den ältesten und zugleich aktivsten Kunstvereinen Deutschlands. Mit einem klaren Fokus auf zeitgenössische Kunst setzt er seit vielen Jahren Akzente im regionalen und internationalen Ausstellungsbetrieb. Der Verein versteht sich als Ort des Austauschs, der Diskussion und der künstlerischen Forschung.

    badischer kunstverein karlsruhe e.v.
ansicht fassade waldstraße
www.badischer-kunstverein.de
    badischer kunstverein karlsruhe e.v. ansicht fassade waldstraße www.badischer-kunstverein.de Foto: stephan baumann

    Durch Projekte wie To See Aloud stellt der Kunstverein nicht nur wichtige internationale Positionen vor, sondern eröffnet auch neue Perspektiven auf Kunst, Sprache und Gesellschaft. Kuratiert wurde die Ausstellung von Alex Balgiu und Anja Casser. Sie wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

    Kostenlose Führung:

    04.06.2025 - 18 Uhr 

    kostenlos

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