Es ist das insgesamt 25. Zeltival in 35 Jahren, wobei das Festival seit 1997 kontinuierlich jährlich stattfindet. Faszinierend ist, dass beim ersten Zeltival 1984 die legendären Ton, Steine, Scherben sowie die allseits bekannte Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) vor Ort waren  Diese begehen aktuell gerade ihre Abschieds-Tour, und man hätte sie gerne dieses Jahr dabei gehabt, so Belschner leicht bedauernd.

Man musste anfänglich ohne städtische Zuschüsse auskommen, die Kosten betragen 2019 zwischen 700.000 und 800.000 Euro, hier fallen besonders die Gagen der Künstler ins Gewicht. Das Zeltival sei eine "Gemeinschaftsaktion" und nur möglich mit vielen Unterstützern und Helfern.

Tollhaus-Geschäftsführer Bernd Belschner hat sichtlich Spaß bei der Zeltival-PK
Tollhaus-Geschäftsführer Bernd Belschner hat sichtlich Spaß bei der Zeltival-PK | Bild: Paul Needham

So habe man 2018 insgesamt rund 23.000 Besucher empfangen dürfen, dieses Jahr sind bereits über 13.000 Tickets verkauft worden, das sei "besser denn je" und wohl auch der Tatsache geschuldet, dass man programmatisch schon früh gut aufgestellt war, erklärt Belschner. Natürlich lege man weiterhin Wert auf einen familiären Rahmen respektive eine Wohlfühl-Atmosphäre, es passen ins sogenannte "Zelthaus" - 2010 eröffnet - insgesamt 1.400 bis 1.500 Gäste, bestuhlt etwa 1.000 Besucher.

Shantel
Shantel | Bild: ps

Betrachtet man das Programm, ist den Veranstaltern wieder eine geschmackvolle Melange gelungen, sowohl was Disziplinen als auch Künstler betrifft. Waren 2018 Größen wie beispielsweise Jeff Beck und Melody Gardot zu Gast, eröffnen (Calypso Rose) und beenden (Gilberto Gil) dieses Jahr erneut echte Legenden das Zeltival. Man wolle auch dieses Jahr wieder "programmatisch mithalten", so Belschner. Wir haben ja unsere Zeltival-Tipps aus der Kulturredaktion bereits früh vorgestellt, speziell die Brit-Legende Joe Jackson liegt uns besonders am Herzen.

Calypso Rose
Calypso Rose | Bild: ps

Natürlich sind auch 2019 wieder echte Zeltival-Stammgäste vor Ort, man denke hier beispielsweise an den Balkan-Pop-Entertainer Shantel oder die bekannten und gerade in Karlsruhe äußerst beliebten Australier The Cat Empire. Auch das leicht skurrile The Ukulele Orchestra Of Great Britain ist in der Fächerstadt wohl bekannt und gerne gesehen.

The Ukulele Orchestra Of Great Britain
The Ukulele Orchestra Of Great Britain | Bild: ps

Überhaupt habe man wieder großen Wert auf eine "gute Mischung" aus Newcomern, Legenden und "Blockbustern" gelegt, da ist neben Classic Rock (Glenn Hughes), Jazz (Rymden, 4 Wheel Drive), (Neo-)Soul (Curtis Harding) und Singer/Songwriter-Pop (Joris) natürlich Tollhaus-typisch auch afrikanische Musik (Sona Jobarteh/Habib Koité & Bamada) dabei. Und wenn Ihnen einige Acts noch unbekannt sind - einfach mal reinschauen und überraschen lassen, gerade die 10-Euro-Konzerte bieten sich da geradezu an.

Curtis Harding
Curtis Harding | Bild: ps

Die Macher wollen auch in diesem Jahr wieder alle Besucherschichten anziehen, vom Jungvolk bis hin zum etablierten Stamm-Publikum, um diesen eine Zeltival-"Weltreise" zu ermöglichen, es soll traditionell bunt und vielfältig zugehen: Das Festival soll und will ein "Lebensgefühl", eine "Oase in der Stadt" sein. Natürlich wird das Gelände rund ums Tollhaus traditionell wieder "aufgehübscht", auch gastronomisch wird Verschiedenes geboten. Wie üblich bleiben am "Fest"-Wochenende (19. bis 21. Juli) die Zeltival-Pforten geschlossen.

Termin: 28. Juni bis 7. August, Tollhaus, Karlsruhe