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Karlsdorf-Neuthard: Wenn der Bassmann mitmischt: Dennis Ward produziert Pink Cream 69 im Kellerstudio

Karlsdorf-Neuthard

Wenn der Bassmann mitmischt: Dennis Ward produziert Pink Cream 69 im Kellerstudio

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    Dennis Ward
    Dennis Ward Foto: Patrick Wurster

    Seit 1994 nennt sich der Profimusiker auch "Professional Producer". Zu Anfang war's noch die bloße Begeisterung fürs technische Gerät: "Mein Vater hat in Würzburg als Funker fürs amerikanische Militär gearbeitet. Das dafür nötige Equipment hat mich immer fasziniert - ich war ein reiner Techie. Erst später kam die Musik ins Spiel", erzählt Ward.

    Der Anfang von PC69: "Bass Player Looking For Rock Band"

    Er lernte Saxophon, Akustikgitarre und Kontrabass, stieg auf E-Bass um, spielte nach der Highschool bei Tusk und anderen Bands bis die Familie Ward nach Heidelberg umzog. "Bass Player Looking For Rock Band" annoncierte er dort "und die einzigen, die sich gemeldet haben, waren Kosta Zafiriou und Andi Deris", lacht Ward. Wenige Wochen später stand er mit dem griechischen Schlagzeuger, Gitarrist Alfred Koffler und dem inzwischen zu den Hamburger Kürbisköpfen Helloween übergelaufenen Sänger im Studio. Die Erfolgsformation war komplett.

    Den neuerlichen Impuls bekam Ward wiederum von seinem Dad: "Er schenkte mir Videotapes zum Thema Tontechnik. Ich begann mich immer mehr zu interessieren, investierte in Mischpult, Aufnahmegerät - von da an war ich hooked!" Bei der Pink-Cream-Platte "Food For Thought" hatte er schon mitgemischt, seit dem 98er Release "Electrified" regelt Ward alles selbst, natürlich nicht nur für die eigene Band: Axxis, Angra, Krokus, Debauchery, Dezperadoz, Wicked Sensation, Primal Fear, House Of Lords, Robin Beck oder das Soloalbum des Pink-Cream-Sängers David Readman - wer mit stromverstärkten Gitarrensounds vertraut ist, weiß diese Referenzliste einzuschätzen. Dabei überwacht Ward nicht nur die Aufnahmen, sondern hilft bei mancher Produktion selbst am Viersaiter aus.

    "Das Internet hat meinen Job schon sehr vereinfacht"

    Bereits bevor es ihn ins Tonstudio-Mekka gezogen hat, war Ward öfter Karlsdorfer Gast: Mehrere Jahre ging er als selbstständiger Produzent bei den HOFA-Studios ein und aus. Als ein Mitarbeiter von Bottom Row Promotion - einer Karlsruher Musiker-Agentur, für die auch Bandkollege Kosta arbeitet - sein Reihenhaus vermietet, wird Ward in Karlsdorf sesshaft und richtet sein Kellerstudio ein. Der Raum ist überschaubar; eine vollversammelte Band findet hier jedenfalls keinen Platz. Muss sie aber auch nicht und andernfalls befinden sich die Kollegen von House Of Audio, Tidalwave oder Piranha Recording Studio (siehe: Rock-Furore zwischen Bayern und Fernost: "At Home" von Room 77 im Handel) in Rufweite.

    "Meine Kunden sind über die ganze Welt verteilt, viele treffe ich nie persönlich. Wir tauschen dann die zu bearbeitenden Tonspuren online aus. Das Internet hat meinen Job schon sehr vereinfacht", befindet Ward, der sich künftig aber wieder mehr On Stage sieht: Unisonic heißt sein neues Bandprojekt, das er mit Kosta Zafiriou, dem Gitarristen Mandy Meyer und Andi Deris' Vorgänger bei Helloween, der seit 17 Jahren bühnenabstinenten Wunderstimme Michael Kiske, gegründet hat. Fürs kommende "Masters Of Rock"-Festival im tschechischen Vizovice sind sie schon gebucht.

    "Jetzt müssen wir langsam ein paar Songs komponieren", grinst Dennis Ward und kündigt neben der ein oder anderen Place-Vendom-Nummer Neuinterpretationen von alten Helloween-Stücken an. Viele von ihnen hat Kiske komponiert und bereits auf seinem jüngsten Pop-Soloalbum "Past In Different Ways" gezeigt, dass er keine Berührungsängste mit dem Speed-Metal-Material von damals hat. Diesmal wird's Adult Oriented Rock - im großen Stil, so viel ist schon mal sicher.

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