Seit dem punkrock-poppigen "Smack Smash" sind die Beatbuletten nicht mehr zu bremsen. Core raus, Rock rein, dazu ein bisschen poppig auf Verzerrer schweben, das wird goutiert und damit gekauft. Gerade live besinnen sich Arnim Teutoburg-Weiß (Gesang), Peter Baumann, Bernd Kurzke (beide Gitarre), Torsten Scholz (Bass) und Thomas Gotz (Schlagzeug) aber ganz gerne ihrer unbekannten Anfangstage; und das heißt schneller, immer mal wieder angeschrägter, knalliger Punk mit Hardcore-Elementen. Und diese Energie muss auf der "Tanzfläche" entsprechend abgeleitet werden.
Der Konzertbericht von Patrick Wurster
Während die dichtgedrängten Menschenstreusel auf dem Hügel fast noch als moderat durchgehen können, drücken sich unmittelbar vor der ersten Absperrung die Massen derart, dass Veranstalter und Musiker die Barrieren aus Sicherheitsgründen entfernen lassen, für die Journaille bleibt der Fotograben verbotene Zone. Gefahr gebannt, die bandeigene Beatsteaks-Security arbeitet im Akkord und zieht Surfwütige wie Bedrängte rechtzeitig aus der Glut.
Die Show über ihnen ist schlicht ganz groß, das gehört zu den "Top Of The Klotz"! Engagement und Laune an der Arbeit übertragen sich bis ganz nach hinten zum Mount Grape.
Selbst hier, wo die Dezibelzahlen deutlich gemindert ankommen, steht keiner mehr still, während der Frontmann mit der Reibeisenstimme wild und doch anmutig, beinahe wie ein Tänzer, zu den Songs von "Limbo Messiah" über die Bretter fegt. Bis die Kreuzberger nach gut zwei Stunden und mehrmaliger Wiederkehr zu Ende kommen, gehen Publikum und Band lange schon "Hand In Hand".
Obligatorisch ist der "Fest"-Flash für die Top-Acts beim Anblick der Menschenwand vor ihnen. Seit gestern Abend wissen das auch die Beatsteaks, man befindet Karlsruhe "geiler als Berlin"; und als Sänger Arnim zu "She Was Great" an- und in samtigen Höhenlagen aufsetzt, die begeisterte Menge auf Geheiß Feuerzeuge und Handys - jaja, die Zeiten ändern sich - zum Leuchten bringt, wirkt das Areal wie eine einzige Geburtstagssahneschnitte.
Der Schlussakkord bläst auch die Letzten aus der Verzückung ob eines wahren Wunschkonzertes. Die Beatsteaks verduften, es bleibt was hängen: Yeah Baby, We Became Insame!