Am 10. November startet die 29. Karlsruher Bücherschau im Regierungspräsidium Karlsruhe, das seine Räume und Mitarbeiter für drei Wochen zur Verfügung stellt. In dieser Zeit bietet die zweitgrößte Bücherschau in Süddeutschland 90 Veranstaltungen, von Lesungen tschechischer Autoren, die dieses Jahr Literatur aus ihrem Land vorstellen, über die 14. Karlsruher Schülerfilmwochen, bis hin zu Vorträgen über das Schwerpunktthema "Buch und Kunst". Dieses will mit Büchern über Kunst vor allem ästhetische Akzente setzen und kommt der aktuellen Nachfrage auf dem Buchmarkt nach.
"Bücher sind eine wichtige Waffe gegen das Vergessen"
Insgesamt gibt es 22.000 Bücher von 300 Verlagen zu entdecken, die zu Diskussionen angeregen sollen und aktuell, interessant, zeiltlos oder dem Zeitgeist angepasst seien. "Bücher sind eine wichtige Waffe gegen das Vergessen", meint Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm. Sie würden vor allem nachfolgenden Generationen die Möglichkeit bieten, sich über Geschichte und vergangene Ereignisse zu informieren.
Immer mehr tschechische Bücher werden ins Deutsche übersetzt
Mit Literatur aus dem diesjährigen Gastland Tschechische Republik stellt sich ein noch relativ junges osteuropäisches Land vor, das aber längst mit bekannten Autoren seinen Platz gefunden habe. "In den letzten Jahren wurden immer mehr tschechische Bücher ins Deutsche übersetzt", so Martin Krafl, Leiter des tschechischen Zentrums in Berlin. 2009 kam das Angebot an die tschechische Botschaft in Prag, als Ehrengast auf der Karlsruher Bücherschau zu fungieren, was man für 2011 dankbar annahm. Etwa 500 Bücher aus 25 Verlagen, alle in den letzten Jahren erschienen, können sich die Besucher ansehen. Darunter befinden sich Handbücher, sachliche Lehrwerke, Landkarten und Reiseführer, die das Land vorstellen und Lust auf einen Besuch machen sollen. Krafl empfiehlt vor allem 33 Werke vom DVA-Verlag, die die Grundlagen der tschechischen Literatur präsentieren würden, und eine Gesamtausgabe von William Shakespears Werken in tschechischer Sprache, die er stolz zeigt.
"Ich glaube an das gedruckte Buch"
Ob die nie weniger als 60.000 Besucher auch dieses Jahr erscheinen, bleibt abzuwarten. "Die wirtschaftliche Lage zwingt uns, nach 25 Jahren erstmals Eintritt zu verlangen", teilt Johannes Scherer, Geschäftsführer des Landesverbands Baden-Württemberg des Börsenvereins mit. Das hänge mit steigenden Kosten, auch bezüglich Anzeigen für die Bücherschau, zusammen. Auch kann die Stadt nicht noch mehr bezuschussen, was letztendlich zu Mindereinnahmen führt. Überhaupt gebe die Umsatzentwicklung des Buchhandels in Baden-Württemberg zu bedenken, auch aufgrund des Vormarschs der sogenanten E-Books. "Ich glaube an das gedruckte Buch", sagt Scherer trotzdem, schließlich würden gerade Kinder ein echtes Bilderbuch zum Anfassen immer noch elektronischem Umblättern vorziehen.
Die Eintrittspreise halten sich allerdings in Grenzen; so kostet eine Tageskarte zwei Euro, ermäßigt einen Euro und für Kinder bis 14 Jahren, Schulklassen und ab 19 Uhr allgemein ist der Eintritt frei. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.buecherschau.de