Ein beredtes Beispiel: Es ist monumental und zugleich einzigartig, dieses wirklich außergewöhnliche Kunstwerk. Aus insgesamt 600 Vogelkäfigen hat der Künstler Fahar Al-Salih mit "The Cage" ein faszinierendes Objekt geschaffen, das aufwühlen und auf die kritischen gesellschaftlichen Umstände im Irak hinweisen soll und will. "The Cage" ist der diesjährige Höhepunkt seines Schaffens.
Kunstwerk stammt vom Künstler Al-Salih
Das Projekt soll auch auf der diesjährigen art Karlsruhe auf einem besonderen - 100 Quadratmetern großen - Stellplatz Gäste in seinen Bann ziehen, eine beeindruckende, geradezu riesige Skulptur (5,50 Meter hoch und 4,80 Meter breit).
Die Installation von Al-Salih bietet hierbei die Möglichkeit für einen gemeinschaftlichen Austausch: Besucher mit ausgewanderten Angehörigen werden eingeladen, eine der Käfigtüren in Erinnerung an sie zu öffnen. Der Künstler war viel im Irak/in Bagdad unterwegs, hat Inspiration und Ideen für seine Arbeiten gesammelt und die Jugend getroffen und gesehen.

Diese ist sprichwörtlich wie in Vogelkäfige eingesperrt, aus finanziellen, aber auch aus Visa-Gründen. Hier ist dann auch "The Cage" entstanden. Ein weiteres Äquivalent steht in Quishla, Bagdad.
Wir haben uns im Vorfeld der art Karlsruhe mit Yvonne Hohner unterhalten. Sie ist die Galeristin, die diese Riesenskulptur nun dem Publikum präsentieren möchte.
ka-news.de: Warum ist die art Karlsruhe so wichtig für Ihre Galerie/für Karlsruhe?
Die art Karlsruhe ist einfach eine große Kunstplattform, die sich in den letzten 20 Jahren sehr, sehr gut entwickelt hat Sie bietet uns tollen Kontakt zu einem großen, breiten Publikum, natürlich auch zu Neueinsteigern. Wir haben/bekommen hier auch zu langjährigen Sammlern guten Kontakt, auch zu Institutionen. Die art ist (hier im Südwesten) eine sehr starke, bedeutende, angesehene Messe.

Nach der art Cologne und der art Basel ist die art Karlsruhe wohl die dritte große, gute Kunstmesse überhaupt
Genau, so kann man das sagen!
Dialog und Kommunikation ist (in der Galerie) ja wichtig, das ist so gewollt, dass Leute sich austauschen über (die) Kunst ...
Ich versuche auch immer neue Veranstaltungen zu kreieren, beispielsweise Künstlergespräche. Neulich hatte ich hier auch eine Uraufführung einer Ballett-Choreographie. Das bringt auch die Nachbarschaft zusammen, auch meine Kunden kommen von weiterher hier her. Es ist ein spannender Ort hier zu sein, weil wir hier wirklich eine tolle Kombination haben (zum Beispiel mit der Schauburg), hier in der Südstadt gibt es ein interessantes Publikum, der Stadtteil ist ja schön durchmischt.

Gibt es eigentlich auch Laufkundschaft?
Wenn du an der Galerie vorbeigehst, kannst du die gesamte Ausstellung ja quasi von außen sehen. Das abendliche Lauf-Publikum meldet sich telefonisch, wenn es etwas Interessantes gesehen hat. Während der Pandemie hat sich das so entwickelt, das kann auch im Nachgang passieren.
Abstrakte/zeitgenössische/moderne Kunst ist ja ein/das Steckenpferd Ihrerseits?!
Für mich sind die Geschichten, welche die Künstler erzählen, das Entscheidende - abstrakte Kunst spricht mich einfach an, das will ich auch zeigen. Ich hatte hier auch mal zwei tolle hyperrealistische Künstler - es ist alles möglich. Am Ende steht aber trotzdem für mich abstrakte Kunst an erster Stelle.
SCHÖNER S(CH)EIN
noch bis 10. Juni 2023
Anna Herrgott & Katharina Andress
XT-Spiegel I Skulpturen
Kuratorin: Anabel Roque Rodríguez
Öffnungszeiten der Galerie Yvonne Hohner Contemporary:
Mittwoch bis Freitag, 14 bis 18 Uhr
Samstag, 12 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung
Termin (art Karlsruhe): 4. bis 7. Mai, Messe Karlsruhe, Rheinstetten