Es ist ein Streit, die die Kulturszene rund um Karlsruhe erschüttert hat: Staatstheater-Generalintendant Peter Spuhler steht aufgrund seines von "Kontrollzwang, beständigem Misstrauen und cholerischen Ausfällen" geprägten Führungsstils seit Wochen in der Kritik.
270 Menschen demonstrieren vor der Nancyhalle
Der Zwist zwischen Mitarbeitern und Spuhler geht nun so weit, dass sich der Verwaltungsrat des Theaters - unter anderem bestehend aus Oberbürgermeister Frank Mentrup und Kultusministerin Theresia Bauer - nun mit den Vorwürfen befasst.

Am Freitag soll das weitere Vorgehen nach dessen Sitzung in der Karlsruher Nancyhalle verkündet werden. Rund 270 Menschen haben sich am Freitagmorgen auf dem Festplatz vor der Halle versammelt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Unter ihnen ist auch Deborah Maier. "Wir erwarten, dass wir Gehör finden und ernst genommen zu all den Dingen, die wir zu sagen haben", sagt sie im Gespräch mit ka-news.de vor Ort.
"Wir haben unter sehr schwierigen Bedingungen gearbeitet"
Sie selbst hat nach eigenen Angaben drei Jahre lang in der Operndramaturgie im Badischen Staatstheater gearbeitet und sich nun dazu entschieden, ihren nun auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Grund unter anderem: Ein schlechtes Arbeitsklima: "Wir haben uns in der Operndramaturgie nicht kreativ ausleben können und konnten eigentlich kaum am Gestaltungsprozess des Theaters teilnehmen. Wir haben unter sehr schwierigen, teils belastenden und einschränkenden Arbeitsbedingungen gearbeitet", erklärt sie.
"Wir erwarten, dass die Themen konkret auf den Tisch kommen"
Trotz wiederholter, "regelmäßiger Gespräche von meiner Seite aus" mit der Operndirektion sowie der Generalintendanz habe sich daran in drei Jahren nichts geändert. Nun, da die Kritik über die Medien an die breite Öffentlichkeit gelangt ist, "haben wir uns dafür entschieden, sehr offen und transparent damit umzugehen", sagt Maier gegenüber ka-news.de weiter.

"Dass die Presse nun auf uns zugekommen ist, gibt uns die Möglichkeit, Dinge, die jahrelang regelmäßig angesprochen wurden und wo sich leider nie etwas getan hat, in eine öffentliche Diskussion zu bringen." Von der Sitzung des Verwaltungsrats erhoffen Deborah Maier und ihre Kollegen sich vor allem eines.
"Wir erwarten, dass die Themen, die bisher ignoriert wurden, nun konkret auf den Tisch kommen und wirklich diskutiert werden - denn dann kann man sich eigentlich der Tatsache gar nicht erwehren, dass sie endlich einmal angegangen werden müssen", meint sie und ergänzt: "Sodass wir dadurch etwas bewegen und ändern können."