Als Voract gibt sich Michèl von Wussow die Ehre - und erweist sich als durchaus spannender Opener! Das sind schöne, krachende Beats, zeitweise echter Indie-Rocks, wie man ihn von den energetischen Madsen oder vielleicht auch vom feinen Bosse kennt. "Atmen" (eine Hommage an eine leidende Freundin) ist sehr gelungen, dazu seine (Zitat: "arschgeile") Band - ein wirklich fescher Einstig in einen wunderbaren Abend. Denn: Da sollte noch was kommen!
Silbermond sind Rock, selten Pop
Silbermond sind Rock, selten Pop, mit schönen Melodien, die Crowd hat von Beginn an sichtlich Spaß! Mit "Irgendwas bleibt" kommt dann der erste frühe Hit, aber auch die Tracks der neuen Platte "Auf Auf" überzeugen durchaus. Der Band-Klassiker "Verschwende deine Zeit" (von 2004) rockt anschließend sehr eingängig daher.

Auch die Atmosphäre/das Ambiente und das Stage-Acting (besonders von Sängerin Stefanie Kloß) sind nicht von schlechten Eltern, was dann kommt, ist herzzerreißend schön: Kloß intoniert solo die (neue) Single "Hey Ma" (eine wunderschöne Ode an die eigene Mutter), und mittendrin stockt ihr vor Rührung der Atem - ein zauberhafter Moment, und die Karlsruher sind ganz nah dran an ihr.

Dann wird es episch, nämlich Hit an Hit! "Leichtes Gepäck", "Durch die Nacht" und "Krieger des Lichts", festigen Silbermonds Ruf als formidable Live-Band, das sind veritable Ohrwürmer, die Besucher goutieren den Gig mit wohlwollendem Applaus, der schier nicht enden will. Und die Band (respektive Sängerin Kloß) kommt aus dem Strahlen gar nicht mehr raus!

Nach zwei Zugaben ist dann Schicht, und die Karlsruher ziehen ganz glücklich von dannen. Eines ist klar: Sie werden wiederkommen! Wenn es am 1. Juli bei Johannes Oerding genauso überzeugend wird - dann nichts wie hin!
