Gegründet wurde Maxin10sity 2014 von den Künstlern László Czigány und Andras Sass gemeinsam mit Verkaufsspezialisten Tamás Vaspöri. Die Gruppe war bereits in den beiden vergangen Jahren mit ihren Projection Mappings "300 Fragments" und "Legacy" ein Teil der Karlsruher Schlosslichtspiele. In diesem Jahr präsentieren sie ihre neue Show "Structures of Life". ka-news hat mit Projektmanagerin Ágnes Szentannai über die Schlosslichtspiele gesprochen und darüber, was es für sie bedeutet, an einem solchen Event teilhaben zu können. 

Frau Szentannai, wie haben Sie von den Karlsruher Schlosslichtspielen erfahren?

Wir haben zum ersten Mal von dem Event gehört, als wir gefragt wurden, an der ersten Ausgabe der Schlosslichtspiele anlässlich des 300. Stadtgeburtstags mitzuarbeiten. Seitdem ist es uns eine große Freude, vor allem, weil wir dieses Jahr die Möglichkeit haben, zum dritten Mal dabei zu sein. 

Warum wollten Sie beim ersten Mal an dem Projekt teilnehmen?

Um ehrlich zu sein, das Karlsruher Schloss ist eine tolle Location für eine Projection Mapping Show, weil es nicht nur eine einfache, flache Oberfläche ist. Man steht an einem Ort, an dem man vom Gebäude umgeben ist, was einem ein Panorama-Gefühl erzeugt. Das wiederum schafft eine einzigartige Atmosphäre. Außerdem war es eine große Ehre, von den angesehenen Veranstaltern eingeladen zu werden. 

Und warum wollen Sie erneut teilnehmen?

Neben den oben genannten Vorteilen hat uns die Umgebung dieser Veranstaltung dazu inspiriert, jedes Jahr mit ihr wachsen zu wollen. Und die Zufriedenheit der Zuschauer, die sich in ihren Augen spiegelt, lässt uns jedes Jahr zurückkehren. Es ist wirklich eine Ehre. 

Agnes Szentannai
Ágnes Szentannai | Bild: Maxin10sity

Was hat Ihnen an Karlsruhe und der Veranstaltung am besten gefallen?

Die Herausforderung, die Möglichkeit, die Freude und die gesamte Atmosphäre der Veranstaltung. Was Karlsruhe selbst angeht, können wir sagen, dass es sich jetzt, bei unserem dritten Auftritt bereits wie ein zweites zu Hause anfühlt, voll vertrauter Orte und Freunde.  Wir mögen die Ruhe der Stadt, die sich in eine andere Welt verwandelt, sobald die Mapping Shows beginnen. 

Warum sollten die Besucher gerade Ihre Show nicht verpassen, was macht sie besser als die anderen Shows?

Dieses Jahr greifen wir auf ein altes Thema zurück: den Ursprung des Lebens, der in eine mögliche Zukunft führt. Ich denke, das ist ein sehr interessantes Thema für die Menschen in unserer wachsenden Welt. Darüber hinaus werden wir einerseits wie üblich die Mischung aus Beton und abstrakten Szenen verwenden, andererseits versuchen wir, eine unerwartete Atmosphäre mit speziellen Visualisierungen und Effekten zu kreieren.

Wir nehmen an, dass unsere diesjährige Show für die Zuschauer, die unsere Arbeiten bereits gesehen haben, etwas einzigartiges sein wird, aber am Ende unserer Arbeit dennoch ein vertrautes Gefühl hervorgerufen wird. 

Wie haben Sie es geschafft, auf die Fassade des Karlsruher Schlosses zu kommen und was mussten Sie tun, um die Veranstalter in den folgenden Jahren erneut von sich zu überzeugen? 

Unsere erste große Show auf dem iMapp Festival 2014 in Bukarest war der Grund, weswegen wir nach Karlsruhe eingeladen wurden. Das ZKM hat unser Mapping auf der Fassade des Parlaments von Bukarest gesehen und Peter Weibel entschied, uns in KA300 zu involvieren, um das Stadtjubiläum unvergesslich zu machen. Weil die Show ein so großer Erfolg war, war in den folgenden Jahren keine große Überzeugung mehr nötig. Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit und tun immer noch unser Bestes, um wieder und wieder eine Einladung zu erhalten. 

Die neue Show heißt "Structures of Life" ("Strukturen des Lebens"). In zwei Sätzen: Worum geht es? 

"Structures of Life" erzählt eine Entstehungsgeschichte, für die wir die Architektur und Werkzeuge der modernen Musik verwenden. Unsere Geschichte beinhaltet die Evolution von Existenz und die Entstehung der Menschheit.

Die Show 2017 der Künstler Maxin10sity auf dem Karlsruher Schloss.
Die Show 2017 der Künstler Maxin10sity auf dem Karlsruher Schloss. | Bild: ps/Maxin10sity

Wie lange hat die Entstehung der Show gedauert?

Ein Projekt wie dieses braucht normalerweise drei Monate, bis es fertig gestellt ist. In der ersten Phase müssen das Hauptkonzept und die Hauptszenen entworfen werden. Daran schließt sich ein großes Brainstorming an, bei dem viele Ideen aufkommen. Am Ende setzen wir die Show aus den gesammelten und bewährten Ideen zusammen.

Daraus entwickelt sich die Handlung. Anschließend wird die musikalische Atmosphäre basierend auf der Handlung von unseren Komponisten gestaltet. In der Zwischenzeit werden Sketche der Szenen angefertigt und sobald die Musik fertig ist, beginnt die 3D-Animation. 

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade an der Show für das Karlsruher Schloss arbeiten? 

Wir haben viele Projekte auf der ganzen Welt. Momentan arbeiten wir am Jerusalem Light Festival, an der Fassade des Burgpalastes in Budapest für die Eröffnungszeremonie der FINA Weltmeisterschaften und an der Zweihundertjahrfeier der Michigan University. Außerdem organisieren wir das iMapp 2017 in Bukarest und das Festival of Lights 2017 in Berlin. 

Wären Sie nächstes Jahr gerne nochmal in Karlsruhe mit dabei?

Ja, definitiv! Diese Show ist eine große Freude für uns. Wir können mit großartigen Menschen zusammenarbeiten, die eine tolle Produktions-Atmosphäre garantieren. Außerdem bietet der faszinierende Veranstaltungsort eine wunderbare Möglichkeit, um unsere kreativen Ideen umzusetzen. Die Liebe, die uns auch das Publikum entgegen bringt, hat dazu beigetragen, dass uns dieses Event sehr ans Herz gewachsen ist. 

Die Fragen stellte Corina Bohner. Fragen und Antworten wurden aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

 
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