Beschäftigen wir uns näher mit den beiden Protagonisten der Ausstellung: Gustav Landauer (1870-1919), in Karlsruhe geboren und zur Schule gegangen, kennt man als offensiven Politiker, Theoretiker und Anhänger einer anarchistisch geprägten Gesellschaftsform.
Doch er war auch leidenschaftlich Liebender und fürsorglicher Familienvater, dessen Töchter nach seiner Ermordung ein Zuhause in Karlsruhe fanden. In Hedwig Lachmann (1865-1918), Lyrikerin und Übersetzerin – ihre Übertragung von Oscar Wildes "Salome" war Grundlage für Richard Strauss' gleichnamige Oper – findet er 1899 eine gebildete und emanzipierte Partnerin.
Lachmann und Landauer zwischen Kunst und Politik
Die Zusammenarbeit beider und das gemeinsam erarbeitete literarische Werk werden in dieser Ausstellung erstmals dokumentiert. Thematisiert werden unter anderem der biografische Aufbruch, künstlerische Positionen, politische und pazifistische Ansätze sowie ökologische Aspekte einer neuen, freien Gesellschaft, aber auch Landauers Teilnahme an der "Münchner Räterepublik".
An einer Audio-Station werden für interessierte Besucher Briefe und Texte von Gustav Landauer und Hedwig Lachmann von den Schauspielern Doris Wolters und Sebastian Mirow gelesen.
Termin: noch bis 2. September, Museum für Literatur im Prinz-Max-Palais, Karlsruhe