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Karlsruhe: Karlsruhes Lichtblick

Karlsruhe

Karlsruhes Lichtblick

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    Am gestrigen Donnerstag sprachen neben Oberbürgermeister Heinz Fenrich, ZKM-Vorstand Peter Weibel und Peter Sloterdijk, dem Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG), auch Thomas Krens, der Direktor der New Yorker Solomon A. Guggenheim Foundation, und Jochen Heine, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Kunst- und Medientechnologie. Der Festakt wird heute um 19 und 21 Uhr mit einer szenischen Aufführung des Karlsruher Komponisten Wolfgang Rihm fortgesetzt.

    Elektronische Klänge von Wolfgang Rihm

    Das Werk "Étude d'après Séraphin", im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten "10 Jahre ZKM im Hallenbau A" am gestrigen Tage uraufgeführt, ist Rihms bislang einzige Komposition mit elektronischen Klängen. Musikalischer Leiter ist Gérard Buquet. Bei dem Projekt kooperieren das ZKM, das Badische Staatstheater und die Hochschule für Musik (HfM). So hat die Stuttgarter Künstlerin Rosalie mit einer spektakulären Lichtinstallation den optischen Rahmen entworfen, der mit der Choreographie von Terence Kohler, ausgezeichnet mit dem Tanzpreis "Zukunft 2007", harmoniert. Tanzen werden Mitglieder des Balletts des Badischen Staatsheaters. Eine Interpretation auf höchstem Niveau garantiert das Ensemble für Neue Musik der HfM. Der Eintritt kostet 15 Euro.

    Seit heute gibt's im ZKM-Kubus die internationale Konferenz "Where Is Art Contemporary The Global Challange Of Art Museum II", die am morgigen Samstag fortgesetzt wird (9.15 bis 19 Uhr). Es nehmen Vertreter von Museen aus allen Erdteilen teil. Sie wurden vom ZKM eingeladen, um die heutige Situation der Kunstinstitution Museum aus ihrer Sicht und dabei Erfahrungen vorzustellen, die oft anders sind als wir sie hierzulande kennen.

    Ausstellung "YOU_ser: Das Jahrhundert des Konsumenten"

    Als Institution mit Museen, Forschungslaboratorien und eigenen Produktionsstätten ist das ZKM ein Relais in einem Netz von Partnerinstitutionen, in denen die zeitgenössische Kunst einen Standort besitzt. Das ZKM hat für Medientechnologie und Kunst den Gründungsauftrag, der nach einer globalen Perspektive verlangt. Die Konferenz macht den Versuch, den Kunstbegriff zur Debatte zu stellen, nachdem die Globalisierung der Kunst vor allem außerhalb des Westens ganz neue Entwicklungen hervorbringt, so in Afrika, im Nahen Osten, in der asiatisch pazifischen Welt und in Lateinamerika. Wie sieht die Praxis in den Kunstmuseen aus, vor allem, wenn sie mit einem ganz anderen Kunstbegriff umgehen muss?

    Im Internet bieten derweil Portale wie "Flickr", "Youtube", "Myspace", virtuelle Welten wie "Second Life" oder Blogs einen neu strukturierten Raum für die kreativen Äußerungen von Millionen von Menschen. Kreativität ist nicht länger das Monopol des Künstlers. Der Benutzer liefert oder generiert selbst den Inhalt oder stellt ihn zusammen. Er wird selbst zum Produzenten und Programmgestalter und damit zum Konkurrenten von Fernsehen, Radio und Zeitungen, den historischen Monopolmedien. Die Teilnahme des Publikums formt sich neu zur Emanzipation des Konsumenten. Diese Transformationen betreffen nicht nur die globalen Weiten des Internet, sondern auch das Museum.

    "Besucherfest" am Sonntag im gesamten Hallenbau

    Mit der Ausstellung "YOU_ser: Das Jahrhundert des Konsumenten" widmet sich das ZKM deshalb ab kommenden Sonntag, 21. Oktober, den Auswirkungen der netzbasierten, globalen Kreation auf Kunst und Gesellschaft. Im Rahmen seiner Sammlung interaktiver Kunst - der größten weltweit - präsentierte das ZKM-Medienmuseum bereits in den vergangenen Jahren die wichtigsten Wegbereiter und Strömungen partitipativer Kunst des 20. Jahrhunderts. Die neuen Installationen übertragen das im Internet entwickelte Potenzial der Mitgestaltung durch den Benutzer in einen künstlerischen Kontext: Besucher können als Kuratoren und Produzenten agieren; sie stehen als Nutzer, als emanzipierte Konsumenten im Zentrum. Das Motto: Du bist der Inhalt der Ausstellung.

    Eröffnet wird "YOU_ser" am morgigen Samstag, 20. Oktober, um 18 Uhr im ZKM-Foyer durch den Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger, Heinz Fenrich, Peter Weibel, Hubert Burda, den Verleger und Vorstandsvorsitzenden der Hubert Burda Media und Gottfried Langenstein, ARTE-Präsident und Direktor der Europäischen Satellitenprogramme des ZDF. Ausstellung und PanoramaScreen sind morgen bis 21 Uhr geöffnet. Das "Besucherfest" am kommenden Sonntag, 21. Oktober, bietet zwischen 11 und 19 Uhr Interessierten bei freiem Eintritt zahlreiche Führungen, Workshops und Präsentationen.

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