Kurz vor der Eröffnung des neuen Büros im März stellte Kulturamtsleiterin Susanne Asche beim öffentlichen Kulturfrühstück zwei Mitarbeiter vor, die sich künftig um die speziellen Belange der kreativen Existenzgründer kümmern werden.
Neue Anlaufstelle soll Hemmungen nehmen
Dirk Metzger von der Wirtschaftsförderung und Sabrina Isaac-Fütterer aus der Kultur- und Kreativwirtschaft wissen Bescheid, was Gründer für ein Erfolgsmodell brauchen, welche Förderungen es gibt und bringen beide Erfahrung aus der Branche mit. Das Büro wird gegenüber des Kreativparks "Alter Schlachthof" in der Durlacher Allee 53 angesiedelt sein und soll Kulturschaffenden die Hemmungen nehmen, sich bei einer Behörde um Hilfe bei der Existenzgründung zu bemühen.
Mit dem Angebot sollen vor allem künstlerische Köpfe und Absolventen der acht Hochschulen in Karlsruhe in der Stadt gehalten werden, um Karlsruhe als Kreativstandort weiter zu etablieren. Susanne Asche betonte, dass diese neue Einrichtung ganz klar von der Kulturförderung zu unterscheiden sei, denn diese fördere zum Beispiel Kunst, die teilweise sogar nicht kommerziell betrieben werden dürfe.
Schiffscontainer zu haben!
Weil das Grundproblem vieler Kreativer sich vor allem in nicht vorhandenen oder teuren Räumlichkeiten kristallisiert, vermittelt das Büro künftig auch Schiffscontainer in der Schweinemarkthalle. Dies soll in Zusammenarbeit mit der Fächer GmbH geschehen, die das Schlachthof-Areal bewirtschaftet. Die Container sind entweder zusammenhängend oder einzeln zu haben - je nach Platzbedarf - jeweils 12 Quadratmeter groß und kosten drei Jahre lang 100 Euro pro Monat. Danach wird es teurer.
Das Angebot richtet sich vor allem an Gründer aus der Kreativwirtschaft - denn für freie Künstler stehen weiterhin Ateliers zur Verfügung. Das Bewerbungsverfahren für die Container soll im März oder April anlaufen. Von Seiten der Kreativen wurde bei dem Treffen vor allem angeregt, neben dem Problem der Räume auch den Fokus auf die Zeit nach der Gründung zu legen. Oft sei man dann allein gelassen und wisse nicht, wie es mit einer Förderung weitergehen könne.
In Karlsruhe arbeiten etwa 14.600 Kulturschaffende, jedes neunte Unternehmen zählt zum Kreativsektor. Mehr Informationen gibt es auch unter www.alterschlachthof-karlsruhe.de.