Bei bestem Wetter steigen die Jungs von Razorlight auf die Hauptbühne und begrüßen den "Mount Klotz" mit tanzbarem Indie-Pop. Leider schafft es Frontmann Johnny Borrell zu keinem Zeitpunk, den Funken auf die durchaus willige Musikgemeinde überspringen zu lassen, sondern plätschert sein Repertoire herunter. Das Konzert gleicht eher einer Selbstbeweihräucherung als einem Fest für die Fans. Die allseits bekannten Schmankerl "America" und "Wire To Wire" werden bis zum Ende aufgespart. Ein versöhnlicher Abschluss für einen mäßigen Auftritt.
Der Konzert-Bericht von Franziska Bechtold
Nix zu versöhnen gibt es bei Skunk Anansie. Was soll man sagen: Skin ist voller Energie, im extravaganten Glitzer-Outfit mit Federkragen, und heiß auf ein Bad in der Menge, das merkt man. Von den ersten Sekunden an lässt sich das Publikum von den Klängen der britischen Alternative-Institution treiben.
Es folgt eine Reise auf der elektronischen Klang-Welle: kraftvolle Hardrock-Songs - "Sweetest Thing" oder "Ugly Boy" - lösen ruhige Gänsehaut-Nummern wie "Brazen (Weep)" und "You Saved Me" ab. Oft politisch und voll Mitgefühl - für die Menschen in Norwegen und Künstler-Kollegin Amy Winehouse - und immer zwischen leidenschaftlicher Einfühlsamkeit und elektrisierender Intensität.
Skin auf Kuschelkurs - Stage-Diving für Fortgeschrittene
"This Song Is All About Fucking", kündigt Skin an - und schwupps nimmt die selbst ernannte Amazone das obligatorische Bad in der Menge, selbstverständlich nicht das letzte des Abends. Egal ob die Power-Frau - auf Händen der Menge stehend - zu den Klängen von "Weak" den freien Fall nach hinten wagt, oder auch nach über anderthalb Stunden uneingeschränkter Bühnenaktion in der Mitte des Circle-Pits weitersingt - nie büßt sie ihre glockenklare, intensive Stimme ein.
Zum Endspurt gibt es unter anderem "Hedonism" mit auf den Weg, was nicht nur die gelungene Krönung eines fulminanten Konzertes ist, sondern auch zu fehlerfreiem Mitsingen bewegt. Man hat fast das Gefühl, die "Skunks" könnten noch ewig so weitermachen - die Hauptbühne dankt, großartig!
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