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Karlsruhe: Europäische Kulturtage 2018: Das Festival ist eröffnet!

Karlsruhe

Europäische Kulturtage 2018: Das Festival ist eröffnet!

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    Die Eröffnungsredner der Europäischen Kulturtage 2018
    Die Eröffnungsredner der Europäischen Kulturtage 2018 Foto: Tim M. Carmele

    In den folgenden zwei Wochen werden 34 einheimische und internationale Kulturinitiativen, Gruppen und einzelne Kunstschaffende in über 80 Ausstellungen, Konzerten, Schauspiel und Musiktheater sowie Filmen, Vorträgen und Diskussionen ihre Positionen zu dem Motto "Umbrüche, Aufbrüche: Gleiche Rechte für alle" darlegen.

    Den Festakts-Beginn im Rathaus bestritt OB Frank Mentrup, der sich neben einem goldigen Freud'schen Versprecher zuallererst über die "begeisterte Grundstimmung" freute und erstmal alle Honoratioren willkommen hieß. "Umbrüche und Aufbrüche", nach Mentrup ein "vielschichtiger Ansatz", Künste und Wissenschaften müssten sich mit diesem zwingend auseinandersetzen. Die 24. EKT seien dabei nicht nur ein Karlsruher, sondern auch ein baden-württembergisches Event.

    EKT 2018: "Umbrüche, Aufbrüche: Gleiche Rechte für alle"

    Theresia Bauer - ihres Zeichens Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg - legte in ihrer Ansprache folgend besonderes Gewicht auf den aufkeimenden und gefährlichen europäischen Populismus und inhaltlichen Bezug auf die beispielhaften Themen "68er" und "Badische Revolution". Die politische Landschaft habe sich "radikal verändert" und "auch radikalisiert", populistische Ausfälle müssten konsequent bekämpft werden - man könne und müsse der "Gefahr von rechts" jederzeit widersprechen.

    Wichtige gesellschaftliche Errungenschaften seien die "anerkannte Intersexualität" oder - auf die Fächerstadt bezogen - dass beispielsweise das Badische Staatstheater aktuell überwiegend von Frauen inszenieren lässt. Bauer endete: Gleichberechtigung sei kein Zustand, sondern ein stetiger "zivilisatorischer Prozess"!

    Susanne Baer mit sehr gelungener Rede

    Dann trat Susanne Baer, Richterin des Bundesverfassungsgerichts, ans Rednerpult. Baer ist seit 2002 Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen bei Grund- und Menschenrechten, vergleichendem Verfassungsrecht, Genderstudien, Antidiskriminierungsrecht und feministischer Rechtswissenschaft, Rechtssoziologie und interdisziplinärer Rechtsforschung.

    Beeindruckend (und auch bewegend) geriet dann ihre Rede. Man sei "nicht nur zum Feiern" da, sondern müsse jederzeit um (Grund-)Rechte kämpfen, "#takeyourrights" sei dabei essentiell zu verstehen. Ein tolles Beispiel sei das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), die Institution stelle "nicht nur aus, sondern auch wichtige Themen zur Diskussion", das sei eine wichtige Eigenschaft.

    Programm der EKT 2018 ist online verfügbar

    Die Baer-Rede war dermaßen aufgebaut, dass sie zwischenzeitlich immer wieder direkt auf den EKT-Claim "Gleiche Rechte für alle" rekurrierte, um zu verdeutlichen, wie wichtig dieser so schlichte Satz sei , man müsse sich grundlegende Rechte stets neu "erstreiten und erkämpfen". Auswüchse wie Rassismus und Sexismus seien nicht tolerabel, (Frauen-)Rechte seien "nicht Fassade oder Privileg", es gebe keinen Anlass für Ruhe, man müsse weiter für "Gleiche Rechte für alle" kämpfen.

    Die engagierte Rede wurde immer wieder von stattlichem Applaus unterbrochen, es war bedeutend und gelungen, was die Richterin kundtat. Baer weiter: Demokratie sei "nicht nur gemütlich", sondern manchmal auch "anstrengend", der Rechtsstaat "lebe vom Engagement der Bürger" - die EKT setzten hier an den richtigen Punkten an!

    Kulturamtsleiterin Susanne Asche und Staatstheater-Generalintendant Peter Spuhler ließen es sich dann nicht nehmen, kurz in einzelne und vielversprechende Veranstaltungen einzuführen. Weitere und umfasssende Informationen zum Programm der EKT 2018 sind online verfügbar. Zusammenfassend kann man sagen: EKT 2018 - das werden wohl begeisternde Tage voller Kultur, Kunst und Wissenschaft!

    www.europaeische-kulturtage.de

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