Dabei nahm alles ein einen ganz zaghaften Anfang, als Marvel-Legende Stan Lee und Figuren-Designer Steve Ditko 1962 in einer Ausgabe von "Amazing Stories" ihren mutierten Spinnenmann auf den Plan riefen. Das Heft war ein einziger Flop, doch eben jener Charakter hinterließ einen so nachhaltigen Eindruck, dass "Amazing Stories" kurzerhand in "Amazing Spider-Man" umbenannt und im März 1963 erneut veröffentlicht wurde.
Der Spider-Man wirft seine Netze aus... (Foto: pr) |
40 Jahre und die ein oder andere 70er-Verfilmung später kursiert in den Kinos das Blockbuster-Sequel-Fieber. Dass es eines geben würde, damit durfte nach dem Ende von Teil eins wohl jeder rechnen. Ob's einem nun gefällt oder nicht, so wird wohl oder übel die Zukunft vieler US-Produktionen mit Potenzial ausschauen. Und die heißt: Mitnehmen was geht. Ein Flop kostet die Macher in Hollywood Unsummen, da werden todsichere Nummern wie der "Spider-Man" gern ein zweites und drittes Mal bemüht. Der Legende dritter Teil ist für 2007 angekündigt.
Parker gegen Octavius oder Spider-Man Vs. Doc Ock
...nicht umsonst, denn Doc Ock versetzt New York in Angst und Schrecken (Foto: pr) |
Doch grämen wir uns nicht, sondern denken besser kurz zurück: "Spider-Man" alias Peter Parker (Tobey Maguire) hatte seinen Gegenspieler, den grünen Kobold (Willem Dafoe), zur Strecke gebracht, der ganz nebenbei auch noch der Vater seines Busenkumpels Harry Osborn (James Franco) war. Und der Sohnemann schwor, seinen Daddy zu rächen. Was kann ein Mann noch weniger gebrauchen als den besten Freund zum Erzfeind zu haben? Richtig: Unglücklich verliebt sein. Nun gut, er hätte sie ja haben können seine Mary Jane Watson (Kirsten Dunst). Doch von einer gemeinsamen Zukunft mit der Geliebten hat Peter abgesehen, um das schöne Kind nicht in Gefahr zu bringen. Ganz Kopfmensch folgt er seiner Bestimmung: als Spider-Man für das Gute zu kämpfen. Bravo Peter!
Bei so vielen Greifern kann auch Spidy nicht mithalten. Spinne müsste man sein! (Foto: pr) |
Doch was bringt es, sich für's Allgemeinwohl abzurackern? Die Menschen in New York sind über ihren "Spidy" nach wie vor geteilter Meinung. Und mittlerweile hat der College-Student beide Spinnenhände voll zu tun, um sein Privatleben mit der geheimen Identität als Superheld in Einklang zu bringen: Peters Tante May (Rosemary Harris) braucht ihren Neffen nach dem Tod des Onkels (Cliff Robertson) mehr denn je, um seine Freundschaft zu Harry ist es schlecht bestellt; zumal der bekanntlich längst mit seiner Herzensdame angebandelt hat. Für Peter gibt es nur noch einen Ausweg: Ab in die Mülltonne mit dem blau-roten Kostüm, endlich wieder ganz Mensch sein.
Doch kaum ist das Scheppern des Deckels auf der Tonne recht verhallt, da wird der Spider-Man dringender gebraucht denn je. Ein Experiment des Fusions-Forschers Dr. Otto Octavius (Alfred Molina) schlägt auf fatale Weise fehl. Aus dem Wissenschaftler ist ein Wahnsinniger geworden, der als Doc Ock, ausgestattet mit vier mächtigen, metallenen Tentakeln, einen diabolischen Plan verfolgt.
Verkopft: Die Filmindustrie und ihre Superhelden
Mary Jane ist in Doc Ocks Fänge geraten (Foto: pr) |
Abermals unter Anleitung von Sam Raimi entstand auch das zweite Superhelden-Abenteuer um "Spider-Man", und das heißt Special-Effects bis zum Abwinken, Musikalisches komponiert von Danny Elfman und natürlich die Fortsetzung der bittersüßen Liebesgeschichte zwischen Peter Parker und seiner M.J. Dass Doc Ock am Ende den Kürzeren ziehen muss ist klar - Superhelden-Abenteuer sind berechenbar. Viel interessanter ist doch: Kriegt er sie nun oder kriegt er sie nicht? Und wenn Peter dann ein ums andere mal den Kopfmenschen raushängen lässt, kann man fast nicht mehr umhin, ihn mit einer satten Ohrfeige aus den hehren Heroen-Täumen zu reißen.
Doch wie schon gesagt, Superhelden sind berechenbar. Und so kriegt das Traumpaar letztendlich nicht nur sich, sondern auch einen neuen Gegenspieler: Harry stolpert über den Koboldanzug seines toten Vaters... Die Filmindustrie steht ihren Superhelden leider in nichts nach - es sind eben auch nur Kopfmenschen.
In Karlsruhe wurden Spinnenfäden in ungewöhnlichen Ausmaßen in der Kurbel, dem Universum sowie im Filmpalast am ZKM gemeldet.