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Der ka-news-Kinotipp

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    Geben tut's ihn indes trotzdem und deshalb soll er an dieser Stelle auch nicht unterschlagen werden. Nach dem Kinohit "Man spricht deutsch" und seinem schon weit weniger erheiternden "Kehraus" klärt uns Gerhard Polt das Volk nun endlich auf, warum das Römische Reich untergegangen ist. Germanien, 4. Jahrhundert nach Christus: Der arbeitsscheue Sumpf-Bavare Germanikus (Gerhard Polt) wird von Sklavenhändlern nach Rom verschleppt und schnurstracks an die neureiche Schickimicki-Römerin Tusnelda (Gisela Schneeberger) verscherbelt.

    Kann etwas, das so lange währt, überhaupt noch richtig gut werden?

    Was dann folgt ist eine Aneinanderreihung ab und an wirklich erheiternd frecher Episoden, die allerdings im Gesamten betrachtet Stückwerk bleiben. Alles nachträgliche Herumdoktern von Regisseur Hanns Christian Müller änderte nichts am Ergebnis: Grobmotorische Kalauer verdrängen über weite Strecken die sonst so feinsinnige Poltsche Komik, den der bajuwarischen Muttersprache nicht uneingeschränkt Mächtigen wurde unverständlicherweise eine grottenschlechte Synchronisation zuteil und das alles einzig und allein zusammengehalten durch einen Schnitt, der - man muss es in dieser Deutlichkeit sagen - vor stümperhaften Faux Pas und Hilflosigkeit nur so strotzt. Da kann auch die kaiserliche Ehrengarde, das "Who's Who" der deutschen Film- und Fernsehprominenz bestehend aus Rufus Beck, Tom Gerhardt, Anke Engelke, Moritz Bleibtreu, Oli Dittrich, Bernhard Hoecker und Hilmi Sözer, nichts mehr retten.

    Der bajuwarische Barbar bringt's bis zum Vorkoster am kaiserlichen Hofe - das Ende des Römischen Imperiums ist nahe (Foto: pr)

    Lang hat's gebraucht, ewig wurde der Kinostart hinausgezögert. Kann eigentlich etwas, das so lange währt, überhaupt noch richtig gut werden? Offensichtlich nicht. Vielmehr muss an dieser Stelle die Phrase von den zahllosen Köchen bemüht werden: Drehbuch(um-)schreiber, Produzenten und Regisseure spuckten immer und immer wieder ins germanische Gulaschsüppchen. Da hilft am Ende auch reges rühren nicht mehr viel. Polt-Fans schlucken's dennoch mit Genuß, der Rest wird sich wünschen ob der salz- wie fleischlosen Kinokost, sein Popcorn mit Kaiser Titus' vergiftetem Fliegenpilz zu tauschen. In Karlsruhe wird "Germanikus" im Filmpalast am ZKM gereicht.

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